Hallux rigidus
von lateinisch: rigidus - starr, steif
Synonyme: Hallux limitus, Hallux non extensus
Englisch: stiff big toe
Definition
Unter einem Hallux rigidus versteht man die Einsteifung des Großzehengrundgelenks, die durch eine Arthrose bedingt ist.
- ICD10-Code: M20.2
Ätiologie
Im mittleren Lebensalter können wiederholt auftretende, kleinere Verletzung zum Hallux rigidus führen. In höherem Lebensalter tritt die Arthrose des Großzehengrundgelenks idiopathisch auf.
Klinik
Diagnostik
Klinische Untersuchung
Inspektion
Die Inspektion der Füße des barfuß stehenden Patienten ergibt häufig keinen pathologischen Befund. In einigen Fällen kann ein Osteophyt am Kopf des ersten Mittelfußknochens gegen die Haut drücken und eine Schwellung auf der dorsalen Seite des Großzehengrundgelenks hervorrufen.
Palpation
Im Rahmen der Palpation zeigt sich eine Druckschmerzhaftigkeit der dorsalen Fläche des Großzehengrundgelenks.
Beweglichkeit
Bei der Flexion und vor allem der Extension des Großzehengrundgelenks geben die betroffenen Patienten Schmerzen an. Eine Beugekontraktur, der sog. Hallux flexus, ist möglich, tritt jedoch nur selten auf.
Bildgebung
Auf den Röntgenaufnahmen zeigen sich die typischen Befunde einer Arthrose. Der Hallux rigidus imponiert durch eine Verschmälerung des Gelenkspalts, weiterhin zeigen sich osteophytäre Randanbauten. Charakteristisch ist ebenfalls die subchondrale Sklerosierung im Bereich der Grundphalanx und des Kopfes des ersten Mittelfußknochens.
Therapie
Konservativ
Im Rahmen der konservativen Therapie können Antiphlogistika verordnet werden, welche in der Regel lokal angewendet und seltener oral eingenommen werden.
Weiterhin kann eine Ballenrolle in den Schuh eingearbeitet werden. Darunter versteht man eine Erhöhung von fünf bis zehn Millimetern im Bereich der Sohle des Vorfußes sowie die gleichzeitige Erhöhung des Absatzes um ebenfalls fünf bis zehn Millimeter. Durch die dadurch entstandene konvexe Form der Schuhsohle kommt es zu einer Erleichterung beim Abrollen des Fußes sowie zu einer verminderten Belastung des Großzehengrundgelenks. Die Einarbeitung einer Rigidusfeder kann über die verminderte Abrollung der Großzehe beim Gehen ebenfalls zu einer Besserung der Beschwerden führen.
Operativ
Bei progredienten Beschweren unter konservativer Therapie kann eine Operation durchgeführt werden. Im Rahmen einer Cheilektomie wird das dorsale Drittel des Mittelfußkopfes entfernt, was die Extension des Großzehengrundgelenks erleichtert.
Bei jungen Patienten, deren Gelenkspalt verbraucht ist, ist ebenfalls eine Arthrodese, bei älteren Patienten eine Resektionsarthroplastik möglich.
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