Gustav Giemsa
Definition
Gustav Giemsa war ein aus Deutschland stammender Naturwissenschaftler, der sich auf die Fächer Mineralogie, Chemie, Pharmazie und Bakteriologie spezialisiert hatte. Insbesondere in Mediziner- und Biologenkreisen ist er bis heute für die von ihm entwickelte Giemsa-Färbung bekannt. Dieses Verfahren wird vielfach bei histologischen Untersuchungen angewendet. Giemsa wurde am 20. November 1867 in der schlesischen Ortschaft Medar-Blechhammer geboren und verstarb 10. Juni 1948 in Biberwier.
Leben
Gegen Ende der 1880er Jahre begann Gustav Giemsa mit dem Studium. Er studierte an der Universität Leipzig Pharmazie und Mineralogie. Zeitgleich belegte er in Berlin die Studiengänge Chemie und das biologische Teilgebiet Bakteriologie. Während der Studienzeit und im Anschluss daran arbeitete Gustav Giemsa regelmäßig als Apotheker in den von Deutschland besetzten Kolonialgebieten Afrikas, besonders dem heutigen Namibia. 1900 wechselte er ans neu gegründete Institut für Schiffs- und Tropenkrankheiten in Hamburg und übernahm dort die Leitung der Abteilung für Chemie. Das Institut war die Vorgängereinrichtung des heutigen Bernhard-Nocht-Institutes für Tropenmedizin. 1914 wurde Giemsa Professor und begann am 1919 seine Vortragstätigkeiten über die Chemotherapie (worunter damals allerdings noch die Antibiotikatherapie verstanden wurde). Weiterer Schwerpunkt seiner wissenschaftlichen Tätigkeit war die Tropenhygiene, wo er zahlreiche Nachweismethoden und Arzneimittel entwickelte. Weltberühmt ist Giemsa bis heute für die Modifikation der Romanowsky-Färbung, die anschließend nach ihm benannt wurde.
Politisches
Giemsa war Mitunterzeichner des Bekenntnisses der Professoren an den deutschen Universitäten und Hochschulen zu Adolf Hitler und dem nationalsozialistischen Staat.
Ehrungen
Für seine Forschungstätigkeiten erhielt Gustav Giemsa die Bernhard-Nocht-Medaille.