Gerbode-Defekt
nach dem amerikanischen Herzchirurgen Frank Leven Albert Gerbode (1907-1984)
Synonyme: Gerbode-Shunt, Ventrikelseptumdefekt mit linksventrikulärem-rechtsatrialem-Shunt, Linksventrikel-rechten-Vorhof-Shunt
Englisch: Gerbode defect, left ventricular-to-right atrial communication
Definition
Der Gerbode-Defekt ist eine Sonderform des Ventrikelseptumdefekts, bei dem eine Verbindung zwischen dem linken Ventrikel und dem rechten Vorhof besteht.
Hintergrund
Die Trikuspidalklappe setzt weiter apikal am Ventrikel an als die Mitralklappe, wodurch ein Teil des linken Ventrikels an den rechten Vorhof grenzt. Daher kann durch einen Defekt im interventrikulären, membranösen Septum eine Flussverbindung zwischen dem linken Ventrikel und dem rechten Vorhof entstehen.[1]
Ätiologie
Der Gerbode-Defekt kann kongenital oder erworben sein. Für die erworbene Form sind in der Regel Infektionen (z.B. eine Endokarditis) oder ein Trauma verantwortlich. Die kongenitale Form des Gerbode-Defekts macht etwa 1 % der kongenitalen Herzfehler aus.[2]
Klinik
Patienten mit kleinen Defekten sind meist asymptomatisch, können aber auch Symptome wie Dyspnoe zeigen. Größere Defekte führen hingegen zu einer deutlichen Veränderung der kardialen Strömungsverhältnisse mit Brustschmerzen, Ödemen der unteren Extremität bis hin zum Herzversagen und Tod.[3]
Quellen
- ↑ Haas et al. Kinderkardiologie, Thieme-Verlag, 2011
- ↑ Echocardia - Gerbode Shunt, abgerufen am 17.12.2021
- ↑ Orphanet - Gerbode defect, abgerufen am 17.12.2021
um diese Funktion zu nutzen.