GAMS-Regel
Synonym: GAMS-Schema
Definition
Die GAMS-Regel ist eine Merkhilfe für die wichtigsten Erstmaßnahmen bei (potentiell) gefährlichen Einsätzen, wie z.B. Gefahrguteinsätzen. Sie wird vor allem von Rettungsdienst und Feuerwehr angewendet.
Hintergrund
Die GAMS-Regel entstammt ursprünglich der Feuerwehr- und Katastrophenschutzlehre, wurde aber auch in der Notfallmedizin übernommen. Sie hat sich insbesondere bei MANV-Lagen (Massenanfall von Verletzten) und bei CBRN-Ereignissen (chemisch, biologisch, radiologisch, nuklear, explosiv) bewährt.
Einteilung
Die GAMS-Regel hilft Einsatzkräften dabei, in einer Notfallsituation systematisch und sicher vorzugehen. Ziel ist es, sich selbst, das Team und andere Beteiligte nicht zu gefährden und gleichzeitig eine effektive Hilfe zu leisten.
G – Gefahr erkennen
Bereits bei der Anfahrt und spätestens beim Eintreffen an der Einsatzstelle erfolgt die Einschätzung möglicher Gefahren (z.B. Feuer, Strom, instabile Strukturen, Giftstoffe, Aggressoren). Der Eigenschutz steht dabei immer an erster Stelle. Bei der Gefahreneinschätzung sollte u.a. das Gefahrenschema (4A-1C-4E-Regel) beachtet werden.
A – Absperren
In Abhängigkeit der eingeschätzten Gefahrenlage erfolgt im Anschluss die Absperrung. Je nach Lage sollten mindestens die vorgeschriebenen Standardabstände für Gefahren- und Absperrbereich eingehalten werden. Situative Abweichung (z.B. aufgrund der Wetterverhältnisse) sind zu beachten.
M – Menschenrettung
Erst wenn die Eigen- und Umgebungssicherung gewährleistet ist, erfolgt die Rettung von Betroffenen aus dem Gefahrenbereich.
S – Spezialkräfte nachfordern
In Abhängigkeit der Einsatzlage sind frühzeitig Spezialkräfte (z.B. CBRN-Enheiten, Polizei) anzufordern.