Fortpflanzung (Schaf)
Definition
Die Fortpflanzung des Schafs ist von seiner Rasse abhängig. Einige Schafrassen, zum Beispiel das Coburger Fuchsschaf können nicht das ganze Jahr gebären und trächtig werden. Sie sind somit saisonal polyöstrisch und zeigen Trächtigkeit in Abhängigkeit von der Jahreszeit. Andere Rassen, wie zum Beispiel das Merinofleischschaf, sind asaisonal, d.h. sie können das ganze Jahr über trächtig werden.
Zeitlicher Ablauf
Schafe werden mit 6-9 Monaten geschlechtsreif. Der Zyklusverlauf ist meist abhängig von der Photoperiode: Je kürzer die Tageslichtlänge und je länger Dunkelperiode, desto höher sind die Melatoninfreisetzung der Epiphyse und die damit verbundene Sexualaktivität. Dadurch ist die Trächtigkeit im Herbst bis frühen Winter am höchsten. Der Östrus an sich dauert beim Schaf nur 24-36 Stunden, wobei es bei der Ovulation aber zum Springen von mehr als einem Follikel kommt. Schafe können 1-3 Lämmer gebären, sie sind somit multipar. Dennoch sind Einzelgeburten durch die vorherrschenden Bedingungen die Regel.
Brunstmerkmale
Zum Einschätzen der aktuellen sexuellen Situation in Herden bedient man sich der Beobachtung der Brunstmerkmale, des Brunstverhaltens. Kriterien sind:
- Blöckern, Meckern
- Schwänzeln
- Rötung und Schwellung der Scham
- Schleimabsonderung
- Bespringen
- Duldungsreflex
Fruchtbarkeitskennzahlen
Bei Schafen betrachtet man bestimmte Fruchtbarkeitskennzahlen:
- Ablammergebnis (AE): 150-180 % als Ziel, Quotient aus Anzahl der geborenen Lämmer durch Anzahl der abgelammten Mütter, multipliziert mit 100
- Ablammrate (AR): Ziel ist 105 %, Quotient aus Anzahl lebendgeborener Lämmer durch die Anzahl der Erstbesammungen
- Trächtigkeitsignale (TR): nach künstlicher Besamung 65-75 %, nach Natursprung: 80-90, Quotient aus nicht trächtigen Schafen durch Anzahl der Deckungen/Besamungen, multipliziert mit 100
um diese Funktion zu nutzen.