Fensterbreite (Computertomographie)
Englisch: window width
Definition
Als Fensterbreite, kurz W, bezeichnet man in der Radiologie die bei einer Computertomographie (CT) gewählte Breite einer Fensterung. Sie dient der Kontrastverbesserung des Bildes.
Hintergrund
Die Fensterung ist ein Verfahren, bei dem nur bestimmte Dichtewerte der Hounsfield-Skala ausgewählt werden. Die Dichtewerte ergeben sich durch die Fähigkeit des Gewebes, Röntgenstrahlung zu absorbieren. Positive Werte entsprechen dabei einer hohen Absorptionsfähigkeit, während Gewebe mit negativen Werten kaum Strahlung absorbieren.
Dieser Vorgang ist bei der gezielten Befundung bspw. des Weichteilmantels oder des Lungengewebes notwendig, weil die Hounsfield-Skala 4.096 Dichtewerte bzw. Graustufen abbildet, während das menschliche Auge nur ca. 60 bis 80 Graustufen unterscheiden kann und daher ohne Fensterung nur geringe Kontraste wahrnimmt.
Allgemein gilt: Je größer die Fensterbreite, desto geringer fällt der Kontrast aus.
Einteilung
Man unterscheidet zwischen breiten und schmalen Fenstern. Die breite Einstellung, definiert als 400 - 2.000 HE, wird am besten in Bereichen mit starken Unterscheiden der Dichtewerte verwendet. Schmale Fensterbreiten liegen zwischen 50 und 350 HE. Sie eignen sich zur Untersuchung von Bereichen mit geringeren Dichtewerten, z.B. bei der Befundung von Weichteilen.
Beispiel
Innerhalb des Lungenfensters wählt man eine Fensterbreite von 1.500 Graustufen, um einen starken Kontrast zwischen Lungengewebe und dem umliegenden Gewebe zu erzeugen.
siehe auch: Fensterzentrum, Gehirnfenster, Knochenfenster, Weichteilfenster
Quellen
- Duale Reihe, Radiologie, 4. Auflage, Thieme Verlag
- Radiopedia – Windowing (CT), abgerufen am 05.12.2023