Eutelie
Synonym: Zellkonstanz
Definition
Unter dem Begriff Eutelie ist ein relativ seltenes biologisches Phänomen zu verstehen, bei dem bestimmte Organismen oder Organe eine festgelegte Zahl an Zellen besitzen. Die Anzahl ist dabei fest definiert und schwankt nicht. Diese Tatsache macht Lebewesen mit einer Eutelie zu beliebten Modellorganismen. Besonders Prozesse wie die Genregulation lassen sich an ihnen effektiv erforschen.
Konsequenzen für die Lebensweise
Die Eutelie hat für betroffene Lebewesen weitreichende Konsequenzen, die sich positiv und negativ auf ihre Lebenserwartung auswirken:
- da die Anzahl der Zellen nicht variabel ist, findet keine Mitose mehr statt. Dies macht die Ausbildung von malignen Tumoren praktisch unmöglich. Eine Ausbreitung von bösartigem Zellmaterial wäre unter diesen Bedingungen nicht denkbar.
- kleinste Zellschäden oder Verletzungen könne bereits zum Tod führen, da durch die fest definierte Zellzahl kein Ersatz vorhanden ist
Beispiele
Die bekanntesten Vertreter der Eutelie sind bestimmte Fadenwürmer: Die Art Caenorhabditis elegans besteht immer aus genau 959 Zellen. Im Rahmen der Ontogenese entstehen grundsätzlich zunächst 1090 Zellen. Von diesen sterben aber 131 durch die Apoptose. Weitere Organismen mit bekannter Zellkonstanz sind:
- zahlreiche wirbellose Wasserinsekten
- Bärtierchen
- Rädertierchen
- einige Mirkoorganismen
um diese Funktion zu nutzen.