Englischer Schweiß
Synonyme: Englische Schweißkrankheit, Englisches Schweißfieber, Englische Schweißsucht
Englisch: Sweating sickness, English Sweat
Definition
Hintergrund
Der englische Schweiß trat in insgesamt fünf Wellen auf. Meist brach die Epidemie in den Sommermonaten aus und ebbte mit Beginn der kälteren Jahreszeit ab. In der Regel gingen den Krankheitsausbrüchen regenreiche Jahre mit vielen Überschwemmungen sowie wechselnden Temperaturen voraus.
Ätiologie
Bis heute (2023) konnte kein auslösender Erreger der Epidemie identifiziert werden. Die Ursachensuche ist u.a. erschwert durch die über ein Jahrhundert verteilt aufgetretenen Wellen. Im Verdacht stehen Infektionen mit Influenzaviren, Leptospiren (Morbus Weil) und Bacillus anthracis.
Symptome
Vom Zeitpunkt des Auftretens der ersten Symptome bis zum Tod vergingen oft nur wenige Stunden. Die Krankheit war gekennzeichnet durch:
Therapie
Die Therapiemöglichkeiten waren zum Zeitpunkt der Krankheitsausbrüche aufgrund des mangelnden Wissens und des fulminantenen Verlaufs nur sehr begrenzt. So hat man zum Teil versucht, ein starkes Schwitzen zu erzielen, indem man die Patienten in dicke Decken wickelte. Zugleich wurde dafür gesorgt, dass die Patienten nicht einschliefen. Die Nahrungs- und Flüssigkeitsaufnahme wurde stark begrenzt.
Strikte therapeutische Regimes trugen zum Teil zu den hohen Letalitätsraten bei, moderatere Behandlungsmethoden erwiesen sich als wirksamer.
Quelle
- Flamm H. Anno 1529 – der „Englische Schweiß“ in Wien, die Türken um Wien Wien Med Wochenschr. 2020 Mar;170(3-4):59-70. Epub 2019 Aug
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