Elektronische Nase
Englisch: electronic nose
Definition
Eine elektronische Nase, kurz eNose ist ein technisches System zur "Geruchsmessung". Dabei detektieren bestimmte Sensoren eine Bandbreite an gasförmigen Verbindungen in der Umgebungsluft, wobei je nach Signalstärke der einzelnen Sensoren ein spezifisches elektrisches Muster erzeugt wird.
Hintergrund
Im Unterschied zum menschlichen Geruchssystem werden bei der elektrischen Nase nicht einzelne Moleküle durch spezifische Geruchsrezeptoren detektiert. Eingesetzt werden u.a.:
- Sensoren auf der Basis halbleitener Metalloxide (MOX-Sensoren bzw. MOSFET): messen v.a. niedermolekulare oxidierbare Gase
- Sensoren mit elektrisch leitenden Polymeren: messen insbesondere polare Gaskomponenten
- Sensoren, die einen Masseneffekt verwerten (QCM-Sensoren, SAW-Sensoren): messen bevorzugt höhermolekulare Stoffe
Anwendung
Elektronische Nasen werden beispielsweise in Laboren zur Qualitätskontrolle eingesetzt, z.B. zum Nachweis von Verunreinigungen. Denkbare zukünftige Anwendungen sind unter anderem:
- Erkennung von potenziell gefährlichen Bakterien, z.B. MRSA
- Erkennung von bestimmten Erkrankungen durch den Nachweis von hinweisenden flüchtigen organischen Verbindungen (VOCs).
- Drogenerkennung
- Überwachung von VOCs in Umweltproben
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