ELEK-Test
Synonyme: Elek-Ouchterlony-Immundiffusionstest, Präzipitationstest nach Elek-Ouchterlony
Definition
Der ELEK-Test wird als mikrobiologisches Testverfahren zum Nachweis des Diphtherietoxins angewendet. Er basiert auf einer Präzipitations-Reaktion zwischen einem spezifischen Antikörper und dem Diphtherietoxin.
Funktionsprinzip und Durchführung
Es wird ein Spezialnährmedium verwendet, in dem Eisenmangelbedingungen herrschen, da pathogene Corynebacterium diphtheriae-Stämme hierdurch zu einer vermehrten Produktion des Diphtherietoxins angeregt werden. Auf dieses Nährmedium wird mittig ein mit Antitoxin getränkter Papierstreifen gebracht. Senkrecht zu diesem, wird zum einen ein toxischer Kontrollstamm, zum anderen der zu testende Patientenstamm ausgeimpft. Antitoxin und Toxin diffundieren während einer Inkubationszeit von bis zu 3 Tagen in das Nährmedium. Im Äquivalzenzbereich, also an den Stellen im Agar, an denen eine optimale Konzentration von Toxin und Antitoxin besteht, kommt es zur Ausbildung von makroskopisch sichtbaren, feinen Präzipitationslinien. Diese entsprechen auf molekularer Ebene Immunkomplexen. Damit der Test als valide eingestuft werden darf, muss sich eine Präzipitationsline zwischen dem Antitoxinstreifen und der toxischen Kontrollkultur ausgebildet haben. Besteht diese auch zwischen dem zu testenden Patientenstamm und dem Antitoxinstreifen, ist eine Infektion des Patienten mit einem pathogenen Corynebacterium diphtheriae-Stamm bewiesen.
Klinische Relevanz
Der Immundiffusionstest nach Elek-Ouchterlony sollte zur Diagnose-Sicherung bei Verdacht auf Diphtherie stets erfolgen, da nur die Exotoxin-produzierenden Stämme von Corynebacterium diphtheriae humanpathogen sind. Vorsicht ist bei Corynebacterium diphtheriae var. gravis geboten: Auch diese Varietät produziert das pathogene Toxin. Dieses weist jedoch eine andere Antigenstruktur auf, die nicht mit dem im Elek-Test verwendeten Antitoxin reagiert.