Dipol-Dipol-Wechselwirkung
Synonyme: Dipol-Dipol-Kraft, Dipol-Dipol-Interaktion, Keesom-Kraft, Keesom-Interaktion
Englisch: dipole-dipole interaction
Definition
Die Dipol-Dipol-Wechselwirkung bezeichnet eine Art von elektrostatischen Wechselwirkungen, die zwischen polarisierten Molekülen auftritt. Grundlegend ist eine Ladungsverschiebung, die durch die unterschiedliche Elektronegativität der Atome ausgelöst wird.
Abgrenzung
Dipol-Dipol-Wechselwirkungen sind abzugrenzen von den London-Dispersionswechselwirkungen. Erstere herrschen definitionsgemäß nur zwischen permanenten Dipolen, letztere nur zwischen induzierten Dipolen. Beide zählen zu den Van-der-Waals-Kräften.
Grundlage
Die Dipol-Dipol-Wechselwirkung basiert auf den unterschiedlichen Elektronegativitäten der Atome innerhalb eines Moleküls. Diese führen zur Ladungsverschiebung innerhalb des Moleküls, es wird polarisiert. Dabei entstehen ein positiver und ein negativer Pol, daher der Name "Dipol". Moleküle mit permanenten Dipolmomenten werden zu benachbarten Molekülen mit entgegengesetzter Ladung hingezogen, von Dipolen mit gleicher Ladung entsprechend abgestoßen.
Funktion
In biologischen Systemen spielen Dipol-Dipol-Wechselwirkungen eine wichtige Rolle. Sie sind beispielsweise entscheidend für die Struktur und Funktion von Proteinen und Nukleinsäuren. Zudem beeinflussen sie die Wechselwirkungen zwischen Medikamenten und ihren Zielmolekülen.
um diese Funktion zu nutzen.