Deutsche Gesellschaft für Suchtforschung und Suchttherapie
Definition
Die Deutsche Gesellschaft für Suchtforschung und Suchttherapie e.V., kurz DG Sucht, ist eine deutsche Fachgesellschaft, die sich wissenschaftlich mit Suchterkrankungen beschäftigt. Sie vertritt als eingetragener Verein die Forschungsinteressen ihrer Mitglieder.
Aufgaben
Die Fachgesellschaft fördert die Aus-, Fort- und Weiterbildung im Bereich der Suchterkrankungen und verleiht zweijährig einen Forschungspreis. Verlautbarungen und Forschungsberichte publiziert die DG Sucht in der Fachzeitschrift "SUCHT, Zeitschrift für Wissenschaft und Praxis".
Mitgliedschaft und Struktur
Die DG Sucht besteht aus ordentlichen, fördernden und Ehrenmitgliedern. Ordentliche Mitglieder sind in der Regel Wissenschaftler, Therapeuten oder andere Fachkräfte, die sich beruflich mit Suchtforschung oder Suchttherapie beschäftigen. Fördermitglieder unterstützen die Gesellschaft ideell oder finanziell, ohne direkt in der Forschung tätig zu sein. Ehrenmitglieder werden für besondere Verdienste um die Suchtforschung und -therapie ernannt.
Die Organe des Vereins sind die Mitgliederversammlung, der Vorstand und verschiedene Arbeitsgruppen. Der Vorstand wird turnusmäßig gewählt und vertritt die Gesellschaft nach außen. Die Arbeitsgruppen widmen sich spezifischen Themen wie Prävention, Versorgungsforschung oder bestimmten Suchtformen wie Alkohol-, Drogen- oder Glücksspielsucht.
Kooperationen
Die DG Sucht arbeitet eng mit anderen nationalen und internationalen Fachgesellschaften sowie mit Institutionen aus Forschung, Politik und Versorgung zusammen. Zu den Partnern zählen unter anderem die Deutsche Gesellschaft für Psychiatrie, Psychotherapie und Nervenheilkunde (DGPPN), das Bundesministerium für Gesundheit sowie europäische Suchtforschungsnetzwerke.
Ein besonderes Augenmerk liegt auf der multidisziplinären Zusammenarbeit. Neben medizinischen und psychologischen Fachrichtungen werden auch sozialwissenschaftliche, juristische und gesundheitsökonomische Perspektiven in die Arbeit der DG Sucht integriert.
Forschung
Im Zentrum der wissenschaftlichen Arbeit stehen Grundlagen- und Anwendungsforschung zu Suchtentstehung, -verlauf und -therapie. Besondere Schwerpunkte bilden:
- Neurobiologische Mechanismen der Sucht
- Epidemiologie des Substanzgebrauchs
- Psychosoziale Interventionsformen
- Versorgungsmodelle und -strukturen
- Auswirkungen gesellschaftlicher Rahmenbedingungen (z.B. Digitalisierung, Legalisierung)
- Sucht im Jugend- und Altersspektrum
Veranstaltungen
Die DG Sucht veranstaltet regelmäßig Fachtagungen, Kongresse und Workshops, bei denen aktuelle Forschungsergebnisse diskutiert und neue Projekte initiiert werden. Diese Veranstaltungen bieten auch eine Plattform für den interdisziplinären Austausch und die Vernetzung von Fachkräften.
Zukunftsperspektiven
Angesichts sich wandelnder gesellschaftlicher Realitäten – etwa der Zunahme digitaler Suchtformen oder neuer psychoaktiver Substanzen – sieht sich die DG Sucht vor der Aufgabe, wissenschaftlich fundierte Antworten auf neue Herausforderungen zu entwickeln. Dabei bleibt das Ziel, Sucht als biopsychosoziales Phänomen ganzheitlich zu verstehen und die Versorgung suchterkrankter Menschen zu verbessern.