Contingent Negative Variation
Synonym: Erwartungspotenzial
Definition
Bei der Contingent Negative Variation, kurz CNV, handelt es sich um ein ereigniskorreliertes Potenzial, das im EEG bei zielgerichteter Aufmerksamkeit auftritt. Es entsteht durch eine unspezifische Erregung kortikaler Pyramidenzellen, die das ARAS vermittelt.
Physiologie
Befindet sich ein Proband in der Erwartungshaltung, in Folge eines bestimmten Signals eine Handlung ausführen zu müssen, wird das ARAS aktiviert, um die Aufmerksamkeit schnell auf mögliche sensorische Eindrücke richten zu können.
Dazu ziehen aus dem ARAS serotonerge, cholinerge und noradrenerge Neurone zu den Nuclei intralaminares des Thalamus. Von dort aus steigern sie als unspezifische, thalamische Afferenzen die kortikale Erregbarkeit.
Die unspezifischen Afferenzen depolarisieren dazu die distalen Dendriten der Neurone der Lamina molecularis des Cortex, wodurch es zu einer im EEG messbaren Negativierung kommt, die langanhaltend sein kann. Diese Negativierungen werden als CNVs bezeichnet.
Literatur
- Brandes, Ralf: Physiologie des Menschen, 32. Auflage, 2020
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