Chalcosis bulbi
Definition
Bei der Chalcosis bulbi handelt es sich um eine toxische Schädigung des Auges durch kupferhaltige Fremdkörper.
Hintergrund
Meist gelangen die kupferhaltigen Fremdkörper während eines Arbeitsunfalls ins Auge und geben dort zunehmend Kupferionen ab. Die daraus entstehenden Kupfersalze wirken toxisch und lagern sich in Linse, Iris oder Netzhaut ab. Je nach Größe der Fremdkörper kommt es zu einer langsamen Sehverschlechterung oder zu einer raschen Erblindung innerhalb weniger Tage.
Symptome
Bereits nach kurzem Verbleib der Fremdkörper kann ein deutlicher Netzhautschaden entstehen. Zudem können die Fremdkörper, je nach Position im Glaskörper, bereits früh zu einem Glaskörperabszess führen. Die Entzündungsreaktionen treten dabei im Randbereich des Glaskörpers schneller auf als im Zentrum.
Bei langer Verweildauer der Fremdkörper entsteht eine Katarakt mit olivgrünen bis bräunlichen Kupferablagerungen dicht unter der vorderen Linsenkapsel ("Sonnenblumenkatarakt"). Zudem kann sich eine grünliche Verfärbung der tieferen Hornhautschichten (Chalcosis corneae) und ein Kayser-Fleischer-Kornealring entwickeln. Auch die Farbe der Iris kann sich ändern und zu einer Heterochromie führen.
Therapie
Die Therapie besteht in der zeitnahen Entfernung der Fremdkörper. Sollten diese nicht oder nur unvollständig entfernt werden, kann im Notfall auch eine Vitrektomie notwendig sein.
Literatur
- Schmidt. Tipps und Tricks für den Augenarzt. Springer-Verlag; 2008.
- Pleyer U. Chalkose. Pschyrembel Online. Abgerufen am 02.03.2021.