Rippenknorpel
Synonym: Cartilago costalis
Englisch: rib cartilage, cartilage of the rib
Definition
Nomenklatur
Rippenknorpel wird systematisch nach folgendem Schema benannt: Cartilago costalis sinister/dexter plus römische Zahl der Bezugsrippe. Ein Beispiel ist "Cartilago costalis sinister IV".
Anatomie
Von den 12 Rippenpaaren sind die ersten 7 direkt über ihre Knorpel mit dem Sternum verbunden und werden deshalb auch "wahre Rippen" (Costae verae) genannt. Ab der 8. bis zur 10. Rippe wird das Sternum nur indirekt erreicht, in dem sich ihre Knorpel an die jeweils höher liegende Rippe anlegen. Sie werden deshalb auch als "falsche Rippen" (Costae spuriae) bezeichnet. Diese bilden mit dem relativ steil zum Sternum hochziehenden Knorpel der 7. Rippe den sogenannten Rippenbogen (Arcus costalis).
Zwischen Rippenknochen und Rippenknorpel findet man die Articulationes costochondrales, zwischen Rippenknorpel und Brustbein (Sternum) die Articulationes sternocostales. Diese Gelenke werden von einigen Autoren als Synchondrosen, von anderen teilweise als "echte" synoviale Gelenke eingeordnet.
Ab der 4. bis zur 10. Rippe ist der Knorpel deutlich länger als bei den übrigen Rippen. Die Knorpel der 6.-10. Rippe sind auch untereinander verbunden über die sog. Articulationes interchondrales.
Histologie
Der Rippenknorpel besteht aus einem elastischen und druckfesten Knorpelgewebe, das histologisch gesehen hyaliner Knorpel ist.
Aufgabe
Der Rippenknorpel ist vor allem für die Elastizität des Brustkorbs (Thorax) verantwortlich.
Klinik
Rippenknorpel wird in der rekonstruktiven Chirurgie als Transplantat oder zur Gewinnung von Knorpelzellen verwendet.
Eine Chondropathie der Rippenknorpel findet man beim Tietze-Syndrom.