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Synonyme: Karotissinusmassage (KSM), Carotisdruckversuch
Der Karotisdruckversuch ist ein einfacher klinischer Funktionstest zur Feststellung eines Karotissinussyndroms.
Als Karotissinusmassage kann der Karotisdruck außerdem durchgeführt werden, um über eine Reizung parasympathischer Nerven eine supraventrikuläre Tachykardie zu terminieren.
Der Test erfolgt unter EKG-Ableitung und kontinuierlicher Blutdruckmessung. Der Untersucher massiert über ca. 10 Sekunden die Barorezeptoren des Karotissinus im Bereich der Bifurkation der Arteria carotis. Dabei sollte kein starker Druck ausgeübt werden, um die Ablösung von Gefäßplaques zu verhindern. Dabei ist es wichtig vorher die Karotiden zu auskultieren, da bei einer schon bestehenden Stenose die Gefahr einer zerebralen Ischämie besteht.
Kommt es unter der Massage zu einer Asystolie von mehr als 3 Sekunden oder zu einem Abfall des systolischen Blutdruckes um mehr als 50 mm Hg, liegt wahrscheinlich ein hyperaktiver Karotissinus vor.
Bei Strömungsgeräuschen ist eine Duplexsonographie der Karotiden zum Ausschluss von mobilisierbaren Plaques notwendig.
Tags: Carotis, Funktionstest
Fachgebiete: Kardiologie
Diese Seite wurde zuletzt am 4. November 2017 um 08:41 Uhr bearbeitet.
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