Bronze-Baby-Syndrom
Englisch: bronze baby syndrome
Definition
Das Bronze-Baby-Syndrom bezeichnet eine intensive grau-braune Verfärbung der Haut von Neugeborenen, die als Komplikation bei einer Phototherapie auftreten kann.
Ätiopathogenese
Neugeborene werden bei einem Icterus neonatorum (erhöhtes indirektes Bilirubin > 15 mg/dl) mit einer Phototherapie behandelt. Dabei wird mit blauem Licht einer Wellenlänge von 425 bis 475 nm die Haut bestrahlt und das indirekte Bilirubin in wasserlösliches direktes Bilirubin umgewandelt und mit dem Urin ausgeschieden. Insbesondere, wenn das direkte Bilirubin eine Konzentration von 2 mg/dl überschreitet, kann es zum Bronze-Baby-Syndrom kommen. Daher ist die Phototherapie in diesem Fall kontraindiziert.
Die genaue Ursache des Bronze-Baby-Syndroms ist derzeit (2020) unbekannt. Vermutet wird eine durch Bilirubin induzierte Phototransformation von Kupferporphyrin. Wahrscheinlich weist die Leber des Neugeborenen nicht ausreichende Mengen der Biliverdinreduktase zur Metabolisierung der anfallenden Pigmente auf.
Klinik
Typisch ist eine nach 1-3 Tagen entstehende graubraune Verfärbung von Haut, Plasma und Urin. In den meisten Fällen kommt es nach mehreren Wochen ohne spezifische Therapie zur Spontanremission.
Quellen
- Kopelman AE et al. The “bronze” baby syndrome: A complication of phototherapy, The Journal of Pediatrics, Volume 81, Issue 3, September 1972, Pages 466-472
- Rubaltelli FF et al. Bronze baby syndrome: a new porphyrin-related disorder, Pediatr Res. 1983;17(5):327-330
- Itoh S et al. Phototherapy for neonatal hyperbilirubinemia, Pediatr Int. 2017;59(9):959-966