Briquet-Syndrom
Definition
Bei dem Briquet-Syndrom handelt es sich um eine psychische Störung, die mit Somatisierungsstörungen einhergeht. Es handelt sich um einen historischen Begriff, bei der Umstellung zum Klassifikationssystem ICD-10 wurde das Syndrom der Subkategorie Somatisierungsstörung zugeordnet.
Epidemiologie
Das Briquet-Syndrom kommt mit einer Häufigkeit von 0,2 bis 2 % bei Frauen und 0,2 % bei Männern vor. Meist tritt das Syndrom gemeinsam mit anderen psychologischen Störungen als Begleiterkrankung auf, so zum Beispiel mit Angststörungen oder Persönlichkeitsstörungen. Es besteht eine familiäre Häufung.
Symptome und Ursachen
Zu den Symptomen des Klassifkationssystems DSM-IV-TR gehören:
- langjährige somatische Beschwerden, die vor dem 30. Lebensjahr beginnen
- die Symptome können nicht durch Vorerkrankungen oder andere aktuelle Erkrankungen erklärt werden
- die Beschwerden sind nicht vorgetäuscht, wie zum Beispiel beim Münchhausen-Syndrom
Die Symptome müssen nicht gleichzeitig auftreten, sondern können fluktuieren, allerdings ist ein zeitweiliges Aussetzen aller Symptome selten. Die Betroffenen leiden meist unter zum Teil schweren Beeinträchtigungen multipler Körperfunktionen, ohne dass organische Ursachen gefunden werden können.
Diagnose und Therapie
Eine gründliche somatische und psychiatrische Untersuchung des Betroffenen ist unerlässlich für eine Diagnose und um andere Erkrankungen auszuschließen. Zur Therapie eignet sich am besten die Psychotherapie.