Bridging (Hämostaseologie)
von englisch: bridge - Brücke
Definition
Bridging ist ein Begriff aus der Hämostaseologie, der die zeitweise Überbrückung einer Langzeit-Antikoagulation durch ein anderes, besser steuerbares Medikament zur Durchführung eines operativen Eingriffes beschreibt.
Klinik
Das klassische Bridging ist die vorübergehende präoperative Umstellung eines Patienten auf Heparin, der ansonsten Wirkstoffe aus der Gruppe der Vitamin-K-Antagonisten (u.a. Marcumar®) einnimmt. Perioperativ oder im Falle einer Blutungskomplikation kann die Heparin-Wirkung relativ einfach unterbrochen werden. Abhängig vom postoperativen Blutungsrisiko wird der Patient anschließend wieder "marcumarisiert". Die Heparingabe wird beendet, wenn sich die INR wieder im therapeutischen Bereich befindet.
Entwicklung
Durch die Einführung der direkten oralen Antikoagulantien sind inzwischen auch verschiedene andere "Bridiging"-Situationen denkbar. Hier tritt teilweise das Problem auf, dass auch die Dauer-Antikoagulation einen Einfluss auf die PTT hat, so dass die Heparinisierung nicht wie üblich über die PTT-Verlängerung kontrolliert werden kann.
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