nach dem deutschen Orthopäden Karl Bragard (1890–1973)
Synonym: Bragard-Test
Mit dem Begriff Bragard-Zeichen bzw. Bragard-Test werden zwei verschiedene klinische Zeichen gelabelt, die der Untersuchung der Wirbelsäule bzw. des Kniegelenks dienen.
Das Bragard-Zeichen ist - wie das Lasègue-Zeichen - ein klinisches Zeichen, das im Rahmen einer neurologischen oder orthopädischen Untersuchung erhoben wird. Ursächlich handelt es sich ebenfalls um einen Nervendehnungsschmerz.
Um den Nervendehnungstest durchzuführen, wird der Patient auf dem Rücken gelagert. Das im Kniegelenk gestreckte Bein wird im Hüftgelenk gebeugt. Dann wird der Fuß passiv dorsalflektiert.
Das Zeichen ist positiv, wenn es zu Schmerzen im untersuchten Bein bzw. Gesäß kommt. Ein positives Zeichen deutet auf eine Läsion im Bereich der Nervenwurzeln L4-S1 hin, wie sie z.B. bei einem Bandscheibenvorfall vorkommt.
Beim Bragard-Test handelt es sich um einen klinischen Test, der in der Orthopädie zur Untersuchung der Menisken angewandt wird.
Der Patient liegt entspannt in Rückenlage auf der Liege. Der Untersucher hebt das zu untersuchende Bein an, sodass es im Hüft- und Kniegelenk um ca. 90° gebeugt ist. Dabei palpiert er entweder den lateralen oder medialen Gelenkspalt. Mit der anderen Hand umfasst der Untersucher die Ferse des Fußes und rotiert den Unterschenkel nach innen oder außen. Unter Rotation des Unterschenkels und Palpation des Gelenkspaltes wird nun das Bein in die Neutral-Null-Stellung gebracht.
Sollte der Patient bei Durchführung des Tests in Außenrotation Schmerzen im medialen Gelenkspalt angeben, gilt dies als ein Hinweis auf eine Läsion des Innenmeniskus. Schmerzen im lateralen Gelenkspalt unter Innenrotation würden auf eine Läsion des Außenmeniskus deuten.
Fachgebiete: Neurologie, Orthopädie
Diese Seite wurde zuletzt am 15. Juli 2021 um 16:13 Uhr bearbeitet.
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