Blut-Kammerwasser-Schranke
Englisch: blood-aqueous barrier, BAB
Definition
Die Blut-Kammerwasser-Schranke ist neben der Blut-Retina-Schranke eine von zwei Hauptbarrieren der Blut-Augen-Schranke.
Histologie
Die Blut-Kammerwasser-Schranke wird durch die Tight junctions zwischen den Zellen des nicht-fenestrierten Endothels der Iris-Blutgefäße und die Tight junctions zwischen benachbarten Epithelzellen des inneren nicht-pigmentierten Ziliarepithels (NPE) gebildet.
Physiologie
Die Tight Junctions begrenzen die Diffusion großer Moleküle durch die parazellulären Räume. So verhindern sie den Übertritt von Plasmaproteinen in das Kammerwasser und damit dessen Eintrübung. Darüber hinaus verhindert die Blut-Kammerwasser-Schranke auch den Rückfluss von Kammerwasser in den Ziliarkörper.
Klinik
Entzündungen des vorderen Augenabschnitts (z.B. Iritis) können zu erhöhter Gefäßpermeabilität und Epitheldefekten und damit zu einer Störung der Blut-Kammerwasser-Schranke führen. Dadurch wird Entzündungsmediatoren und -zellen der Zugang zum Stroma der Iris ermöglicht, gefolgt von einer Ausbreitung ins Kammerwasser.
Literatur
- Bill A. The blood-aqueous barrier. Trans Ophthalmol Soc U K (1962). 1986;105 ( Pt 2):149-55. PMID: 2432702.
- Coca-Prados M. The blood-aqueous barrier in health and disease. J Glaucoma. 2014 Oct-Nov;23(8 Suppl 1):S36-8. doi: 10.1097/IJG.0000000000000107. PMID: 25275903.
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