Bergungstod
Definition
Als Bergungstod bezeichnet man den Tod unmittelbar nach der erfolgreichen Bergung eines Patienten, z.B. nach langer Unterkühlung oder tagelanger Verschüttung.
Unterkühlung
Für den Bergungstod bei Unterkühlung können verschiedene pathogenetische Abläufe verantwortlich sein:
- Kammerflimmern: Das hypotherme Herz schlägt physiologisch bradykard und hat eine niedrige Flimmerschwelle, durch starke Bewegungen während der Rettung kann es zum Rückfluss von kälteren Blut aus der Peripherie zum wärmeren, zentralen Kreislauf kommen. Dieser Reiz kann ein Kammerflimmern auslösen. Des weiteren kann die Gabe von Katecholaminen zu Kammerflimmern führen. Elektrische Kardioversion und Antiarrhythmika sind bis zu einer Körpertemperatur von 28 °C tendenziell wirkungslos.
- Nachkühlung: Nach der Rettung aus der kalten Umgebung ist mit einem weiteren Abfall der Körperkerntemperatur um bis 3°C zu rechnen. Dieser Umstand kann zu Komplikationen führen. Siehe: (Afterdrop)
- Wiedererwärmungskollaps: Bei der Wiedererwärmung kann es zu einem Blutdruckabfall durch periphere Vasodilatation kommen.
Entscheidend für eine Vermeidung des Kammerflimmern ist primär eine behutsame Rettung der Person vom Unfallort, um ein Rückfließen des Blutes aus der Peripherie zu verhindern. In der Wiedererwärmungsphase muss eine ausreichende Volumentherapie betrieben werden. Katecholamine sollten erst ab einer Körpertemperatur von über 30°C eingesetzt werden.
Fachgebiete:
Notfallmedizin
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