Afterdrop
Definition
Als Afterdrop wird in der Rettungsmedizin das weitere Absinken der Körperkerntemperatur nach einer (beendeten) Kälteexposition bezeichnet.
Pathophysiologie
Ist ein Körper über einen längeren Zeitraum Kälte ausgesetzt, sinkt die Körpertemperatur, da Wärme über die Haut abgegeben wird. Bei diesem Vorgang kühlen Akren und Extremitäten schneller aus als der Körperkern, der die lebenswichtigen Organe beinhaltet. Wird der Körper im Zuge der Patientenlagerung oder -bergung bewegt, strömt das kühlere Blut aus der Körperperipherie zum Körperkern, wo es sich mit dem wärmeren Blut vermischt. Gleiches kann bei der Infusion von vorgewärmten Lösungen im Zuge einer Vasodilatation geschehen.
Im schlimmsten Fall sinkt die Körpertemperatur um bis zu 3 °C ab[1], was reflektorisch zu malignen Herzrhythmusstörungen bis hin zum Herz-Kreislauf-Stillstand führen kann, bei denen sich eine mögliche kardiopulmonale Reanimation aufgrund der geringen Körpertemperatur häufig als frustran erweist. Der Mechanismus des Afterdrop ist eine der häufigsten Ursachen beim Bergungstod.
siehe auch: Hypothermie
Quellen
- ↑ Jürgen Luxem: "Thermische Notfälle" in "Rettungsdienst RS/RH", K. Runggaldier (Hrsg.), 2. Auflage, 2010, München, Elvesier GmbH München auf Seite 323. ISBN 978-3-437-48041-6
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