nach dem Wiener Kinderarzt Alois Bednar (1816-1888)
Synonym: Bednar'sche Aphthen
Bednar-Aphthen sind flache Sauggeschwüre der Mundschleimhaut bei Säuglingen, die bevorzugt am harten Gaumen auftreten. Sie werden zu den unechten Aphthen gerechnet, das sie keine entzündliche Ursache haben, sondern durch Mikroverletzungen entstehen.
Bednar-Aphthen werden durch kleinere Traumata, wie z.B. das Auswischen der Mundhöhle bzw. Saugen an der Flasche, hervorgerufen.
Meist treten Bednar-Aphthen beidseits an der Schleimhaut des harten Gaumens auf. Ebenfalls häufig betroffen ist die Wangenschleimhaut.
Bednar-Aphthen haben ein ovales, blassgelbliches Aussehen und sind etwa linsengroß.
Eine medikamentöse oder anderweitige Therapie ist in den meisten Fällen nicht erforderlich, da Bednar-Aphten zur Spontanremission neigen. Bei stärkeren Beschwerden können lidocainhaltige Lösungen (z.B. Lidocain-HCl 4,0%, Aqua purif. 2,0 g in Glycerol 85% ad 10,0 g) aufgetragen werden. Außerdem können die Stellen vorsichtig mit einer 1%igen Silbernitratlösung betupft werden. Bei der Flaschengabe sollte ein kleinerer Sauger mit größerem Loch verwendet werden. Diese Maßnahme erleichtert den Säuglingen das Saugen.
Superinfektionen mit Bakterien und Pilzen sind möglich.
Es kommt meist zu einer folgenlosen und spontanen Abheilung.
Fachgebiete: Kinderheilkunde
Diese Seite wurde zuletzt am 12. Oktober 2014 um 16:59 Uhr bearbeitet.
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