Baastrup-Syndrom
nach Christian Ingerslev Baastrup (1855-1950), dänischer Radiologe
Synonyme: Baastrup-Zeichen, Morbus Baastrup, Baastrup-Phänomen
Englisch: Baastrup-syndrome, kissing-spine-disease
Definition
Beim Baastrup-Syndrom kommt es als Folge sich berührender Processus spinosi zu Schmerzsyndromen der Lendenwirbelsäule.
Ätiologie
Durch groß ausgebildete Dornfortsätze und Hyperlordose im LWS-Bereich oder Höhenminderung durch Osteochondrose oder Bandscheibendegeneration kann es zu einer Berührung der Dornfortsätze kommen. Häufig wird dieses Krankheitsbild bei Schwerarbeitern gefunden.
Symptome
- chronische Schmerzen im LWS-Bereich
- Druck- und Klopfschmerzhaftigkeit der Lendenwirbelsäule
- Rüttelschmerz
- Schmerzverstärkung bei Extension
Diagnose
Die Diagnose erfolgt durch Anamnese, klinische Untersuchung und Bildgebung. Im LWS-Röntgen oder sagittaler CT-Aufnahme kann die gegenseitige Berührung der Dornfortsätze ("kissing spines") sichtbar gemacht werden. Die angrenzenden Knochenabschnitte sind meist sklerosiert, es finden sich osteophytäre Anbauten und Ansatzverkalkungen der Muskulatur. Hyperlordose und degenerative Veränderungen können ebenfalls erkannt werden. Zusätzlich kann eine diagnostische Lokalanästhesie angewendet werden, bei Schmerzbesserung sichert dies die Diagnose.
Therapie
- Physiotherapie zur Kräftigung der Muskulatur und Verbesserung der Hyperlordose
- Wärmeapplikation
- Tragen einer Rumpforthese
- Elektrotherapie (TENS)
- Schmerztherapie (NSAR)
- Infiltration mit Lokalanästhetika, Cortikosteroide
- Operative Entfernung des Dornfortsatzes, keilförmige Reduktionsosteotomie
um diese Funktion zu nutzen.