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Aufhärtungsartefakt

Englisch: beam-hardening, streak artifact

1. Definition

Aufhärtungsartefakte sind Artefakte in der Computertomographie, die bei Objekten auftreten, deren atomare Zusammensetzung deutlich von Wasser abweicht, z.B. bei Knochen, Metallen, und jodhaltigen Kontrastmitteln.

2. Hintergrund

Mit zunehmender Dicke des durchstrahlten Objekts werden niederenergetische Anteile der Röntgenstrahlung stärker absorbiert (Strahlaufhärtung). Um die CT-Werte zuzuordnen, wird die Absorption für Wasser bei einer bestimmten mittleren Energie angenommen. Bei höheren Energien geht die Absorption zurück, sodass die CT-Werte mit zunehmender Aufhärtung absinken. Dieses Problem wird gelöst, indem aus der Strahlungsabsorption für jede Einzelprojektion auf die Dicke des durchstrahlten Objekts rückgeschlossen und die entstehende Strahlungsaufhärtung rechnerisch korrigiert wird. Wenn die atomare Zusammensetzung lokal jedoch deutlich von Wasser abweicht, treten weiterhin Aufhärtungsartefakte auf.

3. Vorkommen

  • Rippen: Subkostal können aufhärtungsbedingte Hypodensitäten entstehen, die mit einer fokalen Leberläsion verwechselt werden können.
  • Extremitäten: Wenn die Arme nicht aus dem Scanbereich entfernt werden, können horizontal verlaufende Streifenartefakte zwischen den knöchernen Strukturen auftreten. Ähnliche Artefakte treten auch im Schulter- und Oberschenkelbereich auf.
  • Metallimplantate: Metall bewirkt eine starke Strahlungsaufhärtung. Die Folge sind hyper- und hypodense Streifenartefakte. Bei kleinen metallenen Fremdkörper (z.B. Gefäßclips, Klammernähte) treten aufgrund von Partialvolumeneffekten nur geringe Aufhärtungsartefakte auf. Eine Beurteilung von metallischen Implantaten ist nur mithilfe von besonderen Algorithmen möglich.
  • Kontrastmittel in der Harnblase: führt zu ausgeprägten Hypodensitäten zwischen lateraler Blasenwand und knöchernem Becken.
  • Enterales Kontrastmittel: Bariumreste oder unverdünntes, jodhaltiges Kontrastmittel im Gastrointestinaltrakt führt zu starken lokalen Streifenartefakten und Hypodensitäten.
Stichworte: Bildgebung, Imaging
Fachgebiete: Physik, Radiologie

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Letzter Edit:
21.03.2024, 09:10
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