Atlantoaxialgelenk
Synonyme: Articulatio atlantoaxialis, unteres Kopfgelenk, Articulatio atlantoepistrophica (obsolet)
Englisch: atlantoaxial joint
Definition
Das Atlantoaxialgelenk ist das Gelenk zwischen dem ersten Halswirbel (Atlas) und dem zweiten Halswirbel (Axis). Es ist Teil des Kopfgelenks.
Anatomie
Das Atlantoaxialgelenk besteht aus 3 voneinander getrennten Anteilen:
- 1 mittleres Gelenk: Articulatio atlantoaxialis mediana
- 2 seitliche Gelenke: Articulationes atlantoaxiales laterales
Articulatio atlantoaxialis mediana
Die unpaare Articulatio atlantoaxialis mediana besteht zwischen den Gelenkflächen des Dens axis des 2ten Halswirbels und den Gelenkflächen des Atlas. Die Facies articularis anterior des Dens axis artikuliert mit der Fovea dentis des Atlas, die Facies articularis posterior mit dem Ligamentum transversum atlantis. Manche Autoren werten diese Gelenkflächen auch als 2 getrennte Gelenke. Es handelt sich funktionell aber um ein Radgelenk, dessen Achse longitudinal durch den Dens axis läuft.
Articulatio atlantoaxialis lateralis
Die paarige Articulatio atlantoaxialis lateralis wird durch die Gelenkflächen der Gelenkfortsätze (Processus articulares) von Atlas und Axis gebildet. Sie hat eine ergänzende Funktion zum medianen Gelenk, mit dem sie eine funktionelle Einheit bildet. Um die Rotationsbewegung zu ermöglichen, haben beide lateralen Gelenke weite Gelenkkapseln.
Bandsicherung
Das Atlantoaxialgelenk wird unter anderem durch folgende Bänder gesichtert:
Funktion
Das Atlantoaxialgelenk ermöglicht eine Rotation des Kopfes sowie eine leichte Nickbewegung. Als Begleitbewegung der Rotation tritt auch eine minimale Lateralflexion auf.
Bei Veränderungen der Knochen oder des Kapsel-Band-Apparats kann es zu einer sogenannten atlantoaxialen Subluxation (AASL) kommen.
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