Arousalindex
Synonym: Arousal-Index
Englisch: arousal index
Definition
Der Arousalindex gibt die Anzahl der Weckreaktionen ("Arousals") pro Stunde Schlafzeit an und dient als Maß für die Qualität des Schlafs bzw. zur Beurteilung von Schlafstörungen im Rahmen der Polysomnographie.
Bestimmung
Zur Berechnung des Arousalindex dient das im Rahmen der Polysomnographie aufgezeichnete EEG. Arousals werden anhand von spezifischen EEG-Mustern definiert und stellen plötzliche, kurzzeitige Erregungszustände des zentralen Nervensystems (ZNS) dar. Ein Arousal gilt als relevant, wenn es:
- mindestens drei Sekunden andauert
- innerhalb einer zuvor stabilen Schlafphase von mindestens zehn Sekunden auftritt
- mit begleitenden physiologischen Veränderungen wie erhöhter Muskelaktivität oder Veränderungen in der Atemfrequenz einhergeht.
Der Arousalindex wird berechnet, indem die Gesamtzahl dieser Ereignisse durch die gesamte Schlafzeit in Stunden geteilt wird, was die Anzahl der Arousals pro Stunde ergibt.
Interpretation
Ein erhöhter Arousalindex weist auf eine Schlaffragmentierung hin, die mit einer gestörten Schlafarchitektur und reduzierter Schlafqualität einhergeht. Besonders bei Patienten mit obstruktivem Schlafapnoesyndrom (OSAS) ist der Arousalindex ein wichtiger Indikator für die Schwere der Erkrankung.
Studien haben gezeigt, dass ein hoher Arousalindex mit einer erhöhten Intima- und Media-Dicke der Arteria carotis interna korreliert. Dies deutet auf ein gesteigertes Risiko für Atherosklerose und kardiovaskuläre Erkrankungen hin.
Therapeutische Bedeutung
Die Reduktion des Arousalindex ist ein zentrales Ziel bei der Behandlung von Schlafstörungen. Beispielsweise führt die Anwendung von kontinuierlichem positivem Atemwegsdruck (CPAP) beim OSAS zu einer signifikanten Verringerung des Arousalindex, was mit einer Verbesserung der Schlafqualität und einer Reduktion kardiovaskulärer Risiken einhergeht.
Literatur
- Owens RL: Obstruktive Schlafapnoe. MSD Manual, abgerufen am 27.02.2025.
- Diagnostik und Therapie der schlafbezogenen Atmungsstörungen - Zusammenfassender Bericht des Unterausschusses "Ärztliche Behandlung" des Gemeinsamen Bundesausschusses über die Beratungen von 1998 – 2004 zur Bewertung der Polygraphie und Polysomnographie im Rahmen der Differentialdiagnostik und Therapie der schlafbezogenen Atmungsstörungen gemäß §135 Abs.1 SGB V vom 27.01.2006, abgerufen am 27.02.2025.
- Suzuki M, Shimamoto K, Sekiguchi H, Harada T, Satoya N, Inoue Y, Yamaguchi K, Kawana M. Arousal index as a marker of carotid artery atherosclerosis in patients with obstructive sleep apnea syndrome. Sleep Breath. 2019 Mar;23(1):87-94. doi: 10.1007/s11325-018-1664-0. Epub 2018 May 19. PMID: 29779142.
- Schwartz DJ. The pulse transit time arousal index in obstructive sleep apnea before and after CPAP. Sleep Med. 2005 May;6(3):199-203. doi: 10.1016/j.sleep.2004.12.009. PMID: 15854849.