Antrale Follikelzählung

Die antrale Follikelzählung dient der Bestimmung der ovariellen Reserve und damit auch der Abschätzung des Erfolges einer hormonellen Stimulation im Rahmen einer IVF-Therapie sowie zur Einschätzung der möglichen Gefahr einer ovariellen Hyperstimulation (OHSS).

Eine andere Möglichkeit zur Abschätzung der ovariellen Reserve ist die Bestimmung des Anti-Müller-Hormons.

Das Ovar enthält Follikel unterschiedlicher Reifegrade. Ovarialfollikel, die eine Follikelhöhle (Antrum folliculi) aufweisen, werden als antrale Follikel bezeichnet. Die Zählung der antralen Follikel im Rahmen der AFC erfolgt mithilfe eines transvaginalen Ultraschalls und ist stark geräte- sowie untersucherabhängig. Im Gegensatz zur Bestimmung des AMH-Spiegels ist die AFC-Bestimmung kostengünstiger und ermöglicht Aufschluss über die Situation des einzelnen Ovars.

Im Rahmen der AFC werden alle antralen Follikel beider Ovarien mit einem Durchmesser zwischen 2 und 10 mm gezählt.^[1] Andere Quellen geben an, dass die Anzahl der antralen Follikel mit einer Größe von 2 bis 6 mm am aussagekräftigsten für die Bestimmung der ovariellen Reserve ist.^[2]

Die AFC kann in jeder Phase des Menstruationszyklus erfolgen, als optimaler Zeitpunkt wird der Zeitraum zwischen dem 2. und 5. Zyklustag genannt.

Die Anzahl der Antralfollikel ist stark altersabhängig. Eine AFC unter 10 bei Frauen unter 35 Jahren bzw. unter 8 bei Frauen in der Altersgruppe zwischen 35 und 40 Jahren, ist ein Hinweis auf eine verminderte ovarielle Reserve. Die Angaben zur Einordnung der antralen Follikelzählung variieren in der Literatur. Bei einem polyzystischen Ovar liegen typischerweise mindestens 20 antrale Follikel in einem Ovar vor.