Anti-Drug-Antikörper
Synonym: Anti-Biologikum-Antikörper
Englisch: anti-drug antibody(ADA)
Definition
Als Anti-Drug-Antikörper, kurz ADA, bezeichnet man Antikörper, die gegen ein zuvor verabreichtes Biologikum gerichtet sind. Die Antikörper werden durch dieses Medikament induziert, waren also nicht schon vor dessen Verabreichung vorhanden.
Hintergrund
Wie alle körperfremden Proteine induzieren auch Biologika eine adaptive Immunreaktion, die zu einer Bildung von Antikörpern führen kann (Immunogenität).
Die Bildung von Anti-Drug-Antikörpern ist klinisch relevant, vor allem bei langfristiger Anwendung des Biologikums. Sie kann zu einem Wirkverlust des entsprechenden Arzneistoffs führen und unerwünschte Immunreaktionen auslösen. Der serologische Nachweis von Anti-Drug-Antikörpern bedeutet aber nicht zwangsläufig ein Wirkversagen. Ob ein entsprechendes Biologikum auf ein anderes Präparat umgesetzt werden sollte, muss individuell entschieden werden.
Der Begriff Anti-Drug-Antikörper ist zwar in Folge der stark zunehmenden Behandlung mit Biologika entstanden, das Phänomen als solches ist aber schon länger bekannt, z.B. als Ursache der Hemmkörperhämophilie.
Nachweis
Anti-Drug-Antikörper können serologisch bestimmt werden. Für einige Biologika existieren bereits quantitative Möglichkeiten des Antikörpernachweises.
Prävention
Die Kombinationstherapie eines Biologikums mit einem csDMARD (vor allem Methotrexat) kann der Bildung von Anti-Drug-Antikörpern entgegen wirken.[1]
Quellen
- ↑ Jani et al. The role of DMARDs in reducing the immunogenicity of TNF inhibitors in chronic inflammatory diseases Rheumatology 2014