Unter dem angeborenen Auslösemechanismus, kurz AAM, versteht man das vermittelnde Element zwischen dem Schlüsselreiz und der Instinktbewegung. Es handelt sich dabei gewissermaßen um einen Regulationsmechanismus, der entscheidet, ob ein wahrgenommener Schlüsselreiz relevant genug ist, um eine Instinktreaktion auszulösen.
Der Begriff angeborener Auslösemechanismus stellt eine Sammelbezeichnung für alle Elemente des Zentralen Nervensystems dar, die eine Filterfunktion in Bezug auf hereinkommende Reize und ihre Umsetzung in ein Instinktmuster haben. Allerdings sind auch diese Mechanismen nicht das gesamte Leben statisch, sondern unterliegen ebenso wie die Schlüsselreize Lernprozessen und Gewöhnungsphasen. Auf dieser Grundlage unterscheidet man:
Beim Prinzip des angeborenen Auslösemechanismus handelt es sich um ein Gedankenmodell, das bei der Beobachtung von dargebotenem Reiz und daraus resultierender Instinktreaktion entstand. Eine anatomische, neurophysiologische oder gar molekularbiologische Einordnung des AAM wurde nicht vorgenommen. Entsprechend schwierig ist es, eine Lokalisation auf medizinischer Ebene durchzuführen. Ein neurophysiologisches Korrelat ist bisher nur in Ansätzen gelungen und dürfte auch – je nach Reizmuster – vollkommen verschiedene neuronale Wege in Anspruch nehmen.
So ist zwar beispielsweise anatomisch und neurophysiologisch zweifellos geklärt, wie eine optische Reizsituation mit anschließender motorischer Reflexhandlung von statten geht (Retina, Nervus opticus, Tractus opticus, Occipitallappen, präfrontaler Kortex). Wo genau hier allerdings der AAM einzuordnen ist, ist nicht zu benennen. Somit kann der angeborene Auslösemechanismus mehr als naturphilosophische, erkenntnistheoretische und weniger als naturwissenschaftliche Konstruktion im engeren Sinn angesehen werden.
Tags: Ethologie, Instinkt, Schlüsselreiz, Verhalten
Fachgebiete: Psychiatrie, Psychologie
Diese Seite wurde zuletzt am 20. Januar 2020 um 22:58 Uhr bearbeitet.
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