Analytische Psychologie
Synonyme: komplexe Psychologie
Englisch: analytical psychology, Jungian psychology
Definition
Die analytische Psychologie ist eine psychotherapeutische Richtung, die 1913 von Carl Gustav Jung nach einer Meinungsverschiedenheit mit Sigmund Freud gegründet wurde. Sie befasst sich ähnlich wie die Psychoanalyse mit dem Unbewussten und dessen Einflüsse auf die menschliche Psyche, die empirisch erforscht werden sollen. Im Mittelpunkt der Therapie steht das persönliche Selbst (Archetyp der Ganzheit und Vollkommenheit) und die Fähigkeit der menschlichen Psyche zur Selbstregulation.
Grundbegriffe der analytischen Psychologie
- Individuelles und kollektives Unbewusstes
- Archetypen
- Individuation
- Schatten
- Anima und Animus
Indikationen
Jungs analytische Psychologie kann zur Behandlung von psychischen und psychosomatischen Erkrankungen eingesetzt werden, sie dient aber auch zur Persönlichkeitsentwicklung (Individuation). Im Zentrum des Individuationsprozesses steht das Vertrautmachen des Patienten mit seiner Psyche. Die psychischen Elemente sollen ins Bewusstsein gelangen.
Neurosenbegriff der analytischen Psychologie
Eine Neurose entsteht aufgrund einer Spannungssituation zwischen dem individuellen Unbewussten und seinem höheren Selbst. Menschen sind energetische Systeme, und sobald diese Energie stockt, könnten psychische Krankheiten entstehen. Falls eine Adaptation, Projektion oder Kompensation an neue Umstände nicht glückt, wird die psychische Energie in ihrem Fluss gestört und vermindert sich. Dieser Prozess liegt laut C.G. Jung der Entstehung von Neurosen und Psychosen zu Grunde.
Therapie
Im Rahmen der praktischen analytischen Therapie spielt die Traumdeutung und die Imagination eine Große Rolle für das Verständnis der innerpsychischen Vorgängen zwischen Bewusstsein und Unbewusstem. Besonders wichtig ist die Beziehung zwischen Patient und Therapeut.
um diese Funktion zu nutzen.