Carl Gustav Jung
Definition
Carl Gustav Jung (C.G. Jung, * 26. Juli 1875 in Kesswil; † 6. Juni 1961 in Küsnacht) war ein schweizer Psychiater. Er studierte an der Universität Basel Medizin und bildete sich bei Pierre Janet in Paris, Eugen Bleuler und Sigmund Freud weiter. Von 1900 bis 1908 war er als Psychiater in Zürich tätig und führte zusammen mit Eugen Bleuler die Psychoanalyse von Sigmund Freud als Behandlungsmethode in die Psychiatrie ein. Jung kritisierte jedoch Freuds Libidotheorie und spaltete sich deswegen von der Psychoanalyse ab. Er gründete die analytische Psychologie (komplexe Psychologie). 1939 wurde er Professor in Zürich und 1944 Ordinarius für medizinische Psychologie an der Universität Basel. Er wohnte und praktizierte in Küsnacht am Zürichsee, wo er 1961 starb.
Theorien
Die Theorien von Carl Gustav Jung hatten Einflüsse auf viele gesellschaftliche Bereiche (u.a. Theologie, Psychologie, Kunst, Literatur). Er prägte die Begriffe Introversion, Extraversion, Komplex und Archetypus.
Laut C.G. Jung ist der Traum der wichtigste Zugang zum Unbewussten, die Archetypen (unbewusste Grundassoziationen die durch mythische Figuren dargestellt werden können: z.B. der Vater, der Weise, der Tod, die Göttin etc.) begegnen uns in den Träumen. Ein Hauptaspekt von Jungs analytischer Therapie ist die Individuation (Selbstwerdung), die Begegnung mit "dem Göttlichen in uns selbst". Als Werkzeug zur Erforschung der psychischen Reallität gilt laut Jung die innere Erfahrung (sowohl persönliche Erfahrungen als auch menscheitsgeschichtliche Erfahrungen), also das Bewusstwerden seelischer Inhalte. Er ging neben einem persönlichen Unbewussten auch von einem kollektiven Unbewussten aus.
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