Amygdalin
Definition
Amygdalin ist ein cyanogenes Glykosid, das in den Kernen von verschiedenen Pflanzen wie Pfirsich und Bittermandel vorkommt.
Biochemie
Cyanogene Glykoside sind sekundäre Pflanzenstoffe, die von Pflanzen vor allem als Fraßschutz produziert werden. Die Verbindungen werden in der Vakuole der Pflanzenzellen gespeichert. Bei Beschädigung der Zellen kommen sie mit Enzymen in Kontakt, wodurch Blausäure freigesetzt wird.
Amygdalin hat die Summenformel C20H27NO11 und eine molare Masse von 457,4 g/mol.
Der Verzehr von Pflanzenteilen, die Amygdalin enthalten, können zu Blausäureintoxikationen führen.
Medizinischer Einsatz
Vor allem in den 1970er Jahren wurde der Einsatz von Amygdalin in der Krebstherapie diskutiert. Vermutet wurde, dass Amygdalin im Menschen vornehmlich durch das Enzym β-Glucosidase gespalten wird, das in Krebszellen angereichert sein soll. Die Theorie besagt, dass so in Tumorgewebe lokal Blausäure entsteht, welche die Krebszellen gezielt tötet. Diese Hypothese gilt heute aber als nicht haltbar.[1]
Quellen
- ↑ Blaheta et al Amygdalin, quackery or cure? Phytomedicine; 2016
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