Aminoglykosid-modifizierendes Enzym
Englisch: aminoglycoside-modifying enzyme
Definition
Aminoglykosid-modifizierende Enzyme, kurz AME, sind eine Gruppe von Enzymen, die verschiedene Aminoglykoside durch Modifikationen inaktivieren und damit den wichtigsten Resistenzmechanismus gegenüber Aminoglykosid-Antibiotika (z.B. Tobramycin, Gentamicin und Amikacin) darstellen.
Vorkommen
AME werden sowohl von grampositiven, als auch von gramnegativen Bakterien und Mykoplasmen exprimiert.
Einteilung
Zu den AMEs zählen verschiedene Enzyme, u.a.:
- Aminoglykosid-Acetyltransferasen
- Aminoglykosid-Adenylytransferasen
- Aminoglykosid-Phosphotransferasen
- Aminoglykosid-Nucleotidyltransferasen
Das Resistenzpektrum unterscheidet sich bei den einzelnen Klassen.
Mechanismus
Das Anhängen der funktionellen Gruppen an das Antibiotikum führt zur Abnahme der Affinität zur 30 S-Untereinheit der Ribosomen. Somit wird die inhibitorische Wirkungen auf die bakterielle Proteinbiosynthese verringert.
Beispiel
Das Gen ANT(6)-I kommt vor allem in grampositiven Bakterien vor und kodiert für eine Nucleotidyltransferase, die das Aminoglykosid-Antibiotikum Streptomycin inaktiviert.
um diese Funktion zu nutzen.