Acinetobacter baumannii
Abkürzung: A. baumannii
Englisch: Acinetobacter baumannii
Definition
Acinetobacter baumannii ist ein humanpathogenes aerobes, Gram-negatives, Kurzstäbchen-Bakterium und gehört zur Familie der Moraxellaceae.
Pathogenese
Als klassischer Opportunist ist er bei Patienten mit Abwehrschwäche ein häufiger Infektionserreger. Der Erreger führt weltweit zunehmend häufig zu nosokomialen Infektionen und gilt deswegen als Problemkeim. Das vorherrschende Krankheitsbild ist die nosokomiale Pneumonie, die bevorzugt bei Beatmungspatienten im Intensivpflegebereich beobachtet wird. Zu den weiteren Erkrankungen zählen Harnwegsinfektionen, Wundinfektionen und Sepsis. Gelegentlich kann es auch zu Hospitalausbrüchen kommen. Als epidemiologisches Reservoir dient der Magen-Darm-Trakt. Risikofaktoren für eine Infektion durch Acinetobacter sind u.a. chirurgische Eingriffe mit/ohne vorhergehender (unwirksamer) antibiotischen Behandlung und die Verwendung von Beatmungsgeräten oder anderen medizinischen Instrumenten, wie z.B. Kathetern).
Resistenz
Die Behandlung der Acinetobacter baumannii-Infektionen durch Antibiotika wird durch die zunehmende Resistenzentwicklung erschwert.
Schwere Wundinfektionen durch multiresistente Acinetobacter baumanii wurden erstmals bei amerikanischen Soldaten diagnostiziert, die bei Kampfhandlungen im Irak und Afghanistan verletzt worden waren und von März 2003 bis Mai 2004 in einem Militärkrankenhaus in San Antonio behandelt worden waren. Der Keim erhielt dadurch die umgangssprachliche Bezeichnung "Iraq bug".
siehe auch: Multiresistente gramnegative Erreger