Antimitochondriale Antikörper
Englisch: anti-mitochondrial antibodies
Definition
Antimitochondriale Antikörper, kurz AMA, sind Autoantikörper, die gegen Bestandteile der Mitochondrienmembran gerichtet sind. Die Zielantigene sind heute größtenteils biochemisch charakterisiert. Sie befinden sich auf der inneren oder äußeren Mitochochondrienmembran.
Subtypen
Die antimitochondrialen Antikörper werden in 9 Subtypen (AMA-M1 bis AMA-M9) unterteilt. Je nach Subtyp sind verschiedene Krankheitsassoziationen bekannt. Das M2-Antigen (Pyruvatdehydrogenase) ist in den meisten Fällen das Zielantigen bei primärer biliärer Cholangitis (PBC). Der Subtyp M4 findet sich gehäuft bei Patienten mit ungünstiger Prognose.
Klinische Bedeutung
Antimitochondriale Antikörper gelten als Markerantikörper, sie zählen zu den drei Diagnosekriterien einer primär biliären Cholangitis (PBC). Sie sind dort bei etwa 95 % der Patienten nachweisbar.
AMA finden sich darüber hinaus auch bei anderen Krankheitsbildern, wie z.B.:
Labordiagnostik
Antimitochondriale Antikörper werden üblicherweise durch indirekte Immunfluoreszenz (IFT) an Gewebepräparaten von Rattennieren, -magen und -leber nachgewiesen. Liegt ein positiver AMA-IFT-Befund vor, sollte die Bestimmung der hochspezifischen AMA-M2 mittels ELISA erfolgen.
AMA-M2, -M3, -M5 und -M9 lassen sich auch im indirekten Immunfluoreszenztest mit HEp-2-Zellen nachweisen. Hier rufen sie eine grobgranuläre, zytoplasmatische Fluoreszenz hervor, die die Zellkerne ausspart (ICAP-Muster AC-21). Daher werden AMA gelegentlich als Nebenbefund erhoben, wenn ein ANA-IFT als Suchtest für Autoantikörper veranlasst wird.
Literatur
- Laborlexikon.de; abgerufen am 30.03.2021