Desmosom
von griechisch: desmos - Verbindung, soma - Körper
Synonyme: Macula adhaerens, Fleckdesmosom, Haftplatte
Englisch: desmosome
Definition
Desmosomen sind spezialisierte zelluläre Haftstrukturen, die eine enge Verbindung zwischen zwei Zellen herstellen.
Desmosomen-ähnliche Zellstrukturen, welche die Zelle mit der Extrazellulärmatrix verbinden, bezeichnet man als Hemidesmosomen.
Vorkommen
Desmosomen findet man unter anderem bei Epithelzellen, Herzmuskelzellen und Arachnoidalzellen. Sie sind charakteristisch für Tiere, Pflanzen besitzen so genannte Plasmodesmen.
Aufgaben
Desmosomen dienen der Verankerung der Zellen untereinander (Zell-Zell-Kontakt) und damit der mechanischen Stabilisierung des Zellverbundes bzw. Gewebes gegenüber Zug- und Scherkräften. Innerhalb der Zellen sind die Desmosomen eine Ankerstruktur für Intermediärfilamente und schaffen so eine Verbindung zwischen der Zellmembran und dem Zytoskelett. Sie dient dem Formerhalt der Zelle. In Epithelien handelt es sich dabei um Keratinfilamente, in der Muskulatur um Desminfilamente.
Struktur
Ein membrannah im Zytoplasma gelegener Cluster aus Desmoplakin bildet eine Plaque an der Innenseite der Zellmembran. Man bezeichnet diese Plaque auch als Ankerprotein. An dieses sind intrazellulär Intermediärfilamente gebunden, die eine Verbindung zum Zytoskelett herstellen. Auf der zur Zellmembran gelegenen Seite der Plaques befinden sich Adhäsionsproteine, auch Cadherine genannt, beispielsweise Desmoglein und Desmocollin. Sie verbinden sich im Interzellularraum mit den Bindungsproteinen der Desmosomen der Nachbarzellen und verdichten sich dabei zum sogenannten Mesophragma. Der Abstand der Plasmamembranen im Desmosom beträgt etwa 15 bis 25 nm.
Klinik
Desmosomale Defekte führen zu Integritätsverlusten des betroffenen Epithelgewebes. Der mangelnde Zusammenhalt der Epithelzellen macht sich z.B. in der Epidermis durch intraepitheliale Blasenbildung bemerkbar (Pemphigus vulgaris).