Sinus-cavernosus-Thrombose
Definition
Unter einer Sinus-cavernosus-Thrombose versteht man den Verschluss des Sinus cavernosus durch ein Koagel bzw. einen Thrombus. Sie ist eine Form der Sinusvenenthrombose.
Hintergrund
Die Sinus-cavernosus-Thrombose ist eine lebensbedrohliche Erkrankung.
Ursachen
Die Sinus-cavernosus-Thrombose entsteht durch die hämatogene Ausbreitung einer bakteriellen Entzündung im Rahmen einer Sinusitis frontalis oder einer Sinusitis sphenoidalis. Ein weitere Ursache ist die Ausbreitung von Weichteilentzündungen des oberen Gesichtsbereichs (z.B. Furunkel). Durch die Weiterleitung über die Vena angularis gilt die Sinus-cavernosus-Thrombose auch als gefürchtete Komplikation eines Fossa-canina-Abszesses.
Symptome
- Allgemeinsymptome: Übelkeit, Erbrechen, Fieber, Schüttelfrost
- Neurologische Symptome: Kopfschmerzen, Druckgefühl im Kopf, zunehmende Somnolenz, neurologische Ausfälle (z.B. Taubheitsgefühle im Gesichtsbereich), Krampfanfälle
- Okuläre Symptome: Stauungszeichen am gleichseitigen Auge (Rötung, Chemosis, Papillenödem), Doppelbilder, Exophthalmus, verminderte Augenbewegungen (Augenmuskellähmungen)
Komplikationen
Darüber hinaus kann es zu kleinen Gehirnblutungen kommen, weil der Blutabfluss über die Venen und den Sinus gestört ist.
Therapie
Wurde die Thrombose durch eine bakterielle Entzündung verursacht, erhalten die Patienten intravenös Breitspektrumantibiotika. Gelingt die Identifikation des Erregers, kann eine gezielte Antibiotikatherapie angeschlossen werden.
Die Antikoagulation mit Heparin ist ebenso wie die Therapie mit Glukokortikoiden umstritten.
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