Rheumafaktor
Abkürzung: RF
Englisch: rheumatoid factors
Definition
Rheumafaktoren sind Autoantikörper gegen den Fc-Teil des menschlichen IgG. Meist sind es Antikörper der Klassen IgM, selten auch der Klassen IgG, IgA oder IgE.
Nachweis
Es gibt verschiedene Tests, mit denen Rheumafaktoren nachgewiesen werden können:
Material
Für die Untersuchung wird 1 ml Serum benötigt. Auch Synovialflüssigkeit kann als Probe dienen.
Referenzbereiche
- Nephelometrie:
- bis 30 IU/ml negativ
- 30-60 IU/ml schwach positiv
- >30 IU/ml positiv
- Latexpartikel-Agglutination (semiquantitativ): bis 37 IU/ml
Vorkommen
- rheumatoide Arthritis (ca. 70-80% der Patienten sind RF positiv)
- systemischer Lupus erythematodes (ca. 15-35% der Patienten sind RF positiv)
- Mischkollagenosen
- Sjögren-Syndrom (ca. 75-95% der Patienten sind RF positiv)
- Dermatomyositis (ca. 5-10% der Patienten sind RF positiv)
- Sklerodermie
- Sicca-Syndrom
- Kryoglobulinämie (ca. 40-100% der Patienten sind RF positiv)
- Mixed connective tissue disease (ca. 50-60% der Patienten sind RF positiv)
- nichtrheumatische chronisch-entzündliche Erkrankungen (z.B. Tuberkulose, Salmonellose, Syphilis, Sarkoidose, Hepatitis B, EBV u.a.)
Die Höhe des Titers korreliert nicht mit der Krankheitsaktivität. Es sind ca. 5% der gesunden Bevölkerung unter 50 Jahren positiv, dabei steigt der Titer mit zunehmendem Alter.
Für die Diagnostik der rheumatoiden Arthritis spielen die CCP-Antikörper eine zunehmend wichtige Rolle, da sie noch spezifischer auf das Vorliegen der Erkrankung hinweisen.
Fachgebiete:
Labormedizin, Rheumatologie
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