Myopie
Synonym: Kurzsichtigkeit
Definition
Als Myopie bezeichnet man eine Form der Fehlsichtigkeit (Ametropie), bei der weit entfernte Objekte unscharf wahrgenommen werden.
Ätiologie
Gemäß ihrer Ursache werden zwei Formen differenziert.
Achsenmyopie
Die Achsenmyopie ist die häufigste Ursache der Myopie. Sie stellt eine hereditäre Bulbusanomalie dar, bei der der Brennpunkt aufgrund eines zu langen Augapfels vor der Netzhaut liegt. Ist sie besonders ausgeprägt, spricht man von einer pathologischen Myopie.
Brechungsmyopie, Refraktionsmyopie
Die Brechungs- oder Refraktionsmyopie beruht auf einer erworbenen Zunahme der Brechkraft von
- Cornea in Folge Hornhautverkrümmung (Keratokonus, Keratoglobus, Lenticonus) oder
- Augenlinse (Katarakt)
Eine Sonderform der Brechungsmyopie ist die transitorische Myopie. Dabei handelt es sich um eine vorübergehende Sehverschlechterung, die durch Überbeanspruchung des Auges, Medikamente (Antibiotika, Acetylsalicylsäure, Diuretika) oder Drogen ausgelöst wird.
Symptome
Durch die Abbildung weit entfernter Objekte vor der Netzhaut erscheinen ferne Gegenstände unscharf. Hinzu kommen je nach Ursache die Symptome der Grunderkrankung oder der Folgekomplikationen.
Pathologische Myopie
Bei langsamem Fortschreiten des Bulbuslängenwachstums über einen kritischen Grenzwert von 26 mm (bzw. ≥ 6 dpt) kann eine myopische Makulopathie entstehen. Sie manifestiert sich durch
- Gefäßzereißungen der Choroidea und
- Rissbildung in der Bruch-Membran mit anschließender Neovaskularisation und Gefäßeinsprossung in die Macula lutea
In der Folge kommt es zu einer ischämischen Degeneration der Photorezeptoren und zur Makuladegeneration.
Diagnostik
Die Diagnostik der Myopie erfolgt mittels
- Refraktionsprüfung
- Messung der Bulbuslänge mittels A-Scan-Ultraschallbiometrie
- bei Brechungsmyopie zusätzlich
- bei Verdacht auf eine pathologische Myopie
Therapie
Eine Myopie kann durch Zerstreuungslinsen mittels Brille oder Kontaktlinsen behoben werden.