Lymphknotenmetastase
Definition
Unter dem Begriff der Lymphknotenmetastase versteht man die Absiedelung von bösartigen Krebszellen in einem Lymphknoten und die daraus resultierende Vergrößerung des betroffenen Lymphknotens. Hierbei handelt es sich um Krebszellen, die von einem Primärtumor aus in den Lymphknoten gelangen, im Gegensatz zum Lymphknotenkrebs, auch als malignes Lymphom bezeichnet, bei dem die Krebszellen vom Lymphknoten selbst ausgehen.
Pathologie
Lymphknotenmetastasen finden sich meist in den Lymphknoten, die dem vom Primärtumor betroffenen Organ am nächsten liegen, bzw. in denen die Lymphflüssigkeit des betroffenen Organs als erstes gefiltert wird. Man spricht daher auch von regionären Metastasen, die meist schon Rückschlüsse auf die Lage und das vom Primärtumor betroffene Organ zulassen. Mit der Lymphflüssigkeit gelangen abgeschilferte Krebszellen in den Lymphknoten und siedeln sich dort ab. Hierdurch kommt es zur Vermehrung der Krebszellen innerhalb des Lymphknotens und damit zur Vergrößerung. Dieser Prozess wird als lymphogene Metastasierung bezeichnet.
Einteilung
Die Erfassung von Lymphknotenmetastasen erfolgt mittels der N-Kategorie (N für Nodes=Lymphknoten) der TNM-Klassifikation.
- N0= es bestehen keine Anzeichen für das Vorhandensein von Lymphknotenmetastasen. Hierbei wird je nach Primärtumor zusätzlich angegeben, wie viele Lymphknoten untersucht worden sind, um einen Befall möglichst sicher ausschließen zu können.
- N1,2 oder 3= Anzahl und Lage der befallenen Lymphknoten.
- NX= keine Aussage über eventuelle Lymphknotenmetasen möglich.
Klinik
Lymphknotenmetastasen führen zu einer meist schmerzlosen Vergrößerung des Lymphknotens, die über mehrere Wochen besteht und größenprogredient sein kann. Meist deuten Lymphknotenmetastasen auf einen bereits fortgeschrittenen Primärtumor hin, weshalb häufig Allgemeinsymptome wie Fieber, Nachtschweiß, Gewichtsverlust und Abgeschlagenheit auftreten. Häufig können Lymphknotenmetastasen aber auch das erste Symptom einer Krebserkrankung sein und zur Diagnose eines Primärtumors führen.
Diagnose
Im Gegensatz zu entzündlich vergrößerten Lymphknoten (Lymphadenitis) sind oberflächliche Lymphknotenmetasten meist schmerzlos, eher derb zu tasten und gegenüber ihrer Unterlage nicht verschieblich. Handelt es sich um tiefer gelegene Lymphknotenmetasten, können diese mittels Ultraschall oder Computertomographie dargestellt werden. Hierbei muss immer auch eine Diagnostik zur Suche des Primärtumors durchgeführt werden.
Therapie
Die Therapie der Lymphknotenmetastasen erfolgt im Zuge der Therapie des Primärtumors. Wird dieser operativ entfernt, so werden, je nach Art und Stadium des Primärtumors, alle Lymphknoten des Lymphabflussgebietes des betroffenen Organs mit entfernt. Alle Lymphknoten, die sich in der Diagnostik als eventuell befallen gezeigt haben, werden ebenfalls entfernt und histologisch untersucht. Wird der Primärtumor mittels Chemotherapie oder Strahlentherapie behandelt, so wirken diese auch auf die Lymphknotenmetastasen und können zu deren Verkleinerung oder Vernichtung führen.