Lebermetastase
Synonym: Leberfiliae
Definition
Lebermetastasen sind Tochtergeschwülste (Metastasen) maligner Tumoren, die in der Leber lokalisiert sind. Sie gelangen über das Blut- oder Lymphgefäße in die Leber.
- ICD10-Code: C78.7
Ursache
Die Ursache von Lebermetastasen sind maligne Tumoren in anderen Körperregionen, insbesondere im Magen-Darm-Trakt, d.h. im Zuflussgebiet der Vena portae (Pfortader). Dazu zählen unter anderem:
- Ösophaguskarzinom
- Magenkarzinom
- Pankreaskarzinom
- Kolorektales Karzinom
- Neuroendokrine Tumoren des Magen-Darm-Traktes
Lebermetastasen kommen aber auch bei Tumoren anderer Organsysteme vor, insbesondere beim Bronchialkarzinom und beim Mammakarzinom.
Die vom Primärtumor ausgesandten Tumorzellen setzen sich im feinverästelten Kapillarbett der Leber fest und beginnen hier invasiv zu wachsen. Häufig finden sich mehrere Metastasen. Solitäre Metastasen sind eher selten.
Epidemiologie
Die häufigste Form von Lebermetastasen sind kolorektale Lebermetastasen (CRLM).
Symptome
Lebermetastasen machen sich in der Regel erst sehr spät bemerkbar. Durch die Gewebevermehrung kann es zu einer Spannung der Leberkapsel und den damit verbundenen Schmerzen kommen. Aszites und Ikterus sind bereits Hinweise aus einen massiven Befall der Leber.
Unspezifische Allgemeinsymptome sind Gewichtsabnahme, Appetitlosigkeit, Durchfall und Nachtschweiß.
Diagnose
- Sonografie des Oberbauchs
- Computertomografie
- Kernspintomografie
- Laparoskopie
Therapie
In der Regel tauchen Lebermetastasen erst im fortgeschrittenen Stadium einer Tumorerkrankung auf. Solitäre, gut abgegrenzte Lebermetastasen lassen sich operativ entfernen (Leberteilresektion). Als alternative Verfahren kommen z.B. in Frage:
- systemische Chemotherapie
- lokoregionäre Chemotherapie
- Kryotherapie
- Laserkoagulation
- perkutane Ethanolinjektion (PEI)
- Radiofrequenzablation (RFA) - bei Metastasen < 3cm ø
Bei ausgedehnterem oder multiplem Befall ist meist nur noch eine palliative Therapie möglich.
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