Lipidstoffwechsel
Englisch: metabolism of lipids
Definition
Als Lipidstoffwechsel werden alle Stoffwechselvorgänge der Lipide bezeichnet, was die Aufnahme in den Körper, die unterschiedlichen Verwendungen verschiedener Lipide und die Ausscheidungen von verschiedenen Stoffwechselprodukten umfasst.
Funktionen der Lipide
Lipide dienen dem menschlichen Körper in erster Linie zur Energiespeicherung, als Membranbausteine oder zur "Polsterung" verschiedener Organe. Im Gegensatz zur zentralen Rolle der Glukose gibt es keine Zellen, die unbedingt auf Lipide als Energielieferanten angewiesen sind. Sie dienen hauptsächlich der Reserve und nur sehr wenigen Zellen als Grundversorgung.
In besonderen Situationen spielen Lipide jedoch auch als Energielieferant eine wichtige Rolle. Dazu zählen zum Beispiel:
Nahrungskarenz
Im Zustand des Nahrungsmangels werden Körperfette abgebaut. Insbesondere erhält die Bildung von Ketonkörpern eine wichtige Rolle, da sie nach einer Anpassungszeit auch die Energieversorgung des Gehirns teilweise übernehmen können.
Leistungssport bzw. schwere körperliche Arbeit
Im Leistungssport wird versucht, die Energieversorgung in Art einer Pyramide zu gestalten, deren Sockel die Versorgung durch Fette ist. Durch einen gut funktionierenden Fettstoffwechsel ist der aerobe Anteil der Energiebereitstellung hoch und die Glykogenreserven des Körpers werden geschont. Entsprechend gering ist die anaerobe Glykolyse ausgeprägt und eine überhöhte Laktatkonzentration wird vermieden. Das "Training" des Fettstoffwechsel ist daher fester Bestandteil jeden Ausdauertrainings. Das Training des Fettstoffwechsels zum Zwecke des Abnehmens ist hingegen umstritten.
Lipide für den Energiestoffwechsel
Triglyceride und Fettsäuren
Für die Energiegewinnung aus Lipiden sind vor allem die Fettsäuren von Bedeutung. Sie können in unserem Körper sowohl auf- als auch abgebaut werden, sowie in Form von Triacylglycerinen (Triglyceride) im Fettgewebe gespeichert werden.
Fettsäuren können unter großem Energiegewinn in der sogenannten β-Oxidation verstoffwechselt werden.
Ketonkörper
Als Ketonkörper wird die Transportform von Acetyl-CoA bezeichnet. Sie werden in der Leber hergestellt, wenn diese mit Acetyl-CoA überversorgt ist, was vor allem in Hungerzeiten der Fall ist. Eine Ausnahme stellt der Diabetes mellitus Typ 1 dar. Ist dieser unzureichend behandelt, produziert die Leber Ketonkörper, da durch eine Glukoseverwertungsstörung Mangel an Energieträgern besteht.
Da Ketonkörper im Blut den pH-Wert senken, kann es dann zu einer Ketoazidose, in der Maximalform zum Coma diabeticum kommen.