Ventrikulo-pleuraler Shunt
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Synonym: VPL-Shunt
Englisch: ventriculopleural shunt
1. Definition
Ein ventrikulo-pleuraler Shunt, kurz VPL-Shunt, ist eine chirurgisch geschaffene Verbindung (Shunt) zwischen dem Ventrikelsystem des Gehirns und dem Pleuraspalt. Sie dient der permanenten Ableitung des Liquors.
2. Hintergrund
Ein ventrikulo-pleuraler Shunt wird in der Regel nur eingesetzt, wenn andere Optionen zur Behandlung eines Hydrocephalus (z.B. ein ventrikulo-peritonealer Shunt) nicht verfügbar sind.
3. Vorgehen
Um den Liquor abzuleiten wird die Schädeldecke trepaniert und ein Katheter im Ventrikelssystem des Patienten positioniert - in der Regel im rechten Seitenventrikel. Der Ventrikelkatheter wird an ein Ventilsystem angeschlossen, das unter die retroaurikuläre Kopfhaut implantiert wird. So wird eine spätere Nachregulation des Liquorabflusses ermöglicht.
Vom Ventilssystem führt ein subkutaner Schlauch über den Hals bis zur Brustwand. Hier wird er - ggf. unter thorakoskopischer Kontrolle - in den Pleuraspalt eingeführt. Dorthin fließt der Liquor ab und wird vom Brustfell resorbiert.