Übertherapie: Unterschied zwischen den Versionen
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Im einfachsten Fall schadet Übertherapie nicht, erzeugt aber unnötige Therapiekosten. Gerade invasive Verfahren können aber die Lebensqualität des Patienten deutlich herabsetzen und mehr Schaden als Nutzen anrichten, so dass die Übertherapie sogar den Tatbestand der [[Körperverletzung]] erfüllen kann. | Im einfachsten Fall schadet Übertherapie nicht, erzeugt aber unnötige Therapiekosten. Gerade invasive Verfahren können aber die Lebensqualität des Patienten deutlich herabsetzen und mehr Schaden als Nutzen anrichten, so dass die Übertherapie sogar den Tatbestand der [[Körperverletzung]] erfüllen kann. |
Version vom 19. April 2017, 13:04 Uhr
Synonym: überflüssiger Eingriff
Definition
Als Übertherapie bezeichnet man ein medizinische Behandlungsmaßnahme, die nicht bzw. nur vordergründig indiziert ist und keine dauerhafte Verbesserung der Lebensqualität des Patienten erreicht.
Hintergrund
Zur Übertherapie kann es kommen, wenn der behandende Arzt die medizinischen Interessen über die des Patienten stellt und keine kritische Nutzenbewertung der Therapiemaßnahme im Hinblick auf die Lebensqualität und/oder Sicherheit des Patienten vornimmt.
Sie betrifft vor allem 3 Personengruppen:
- Gesunde, die aufgrund einer Fehldiagnose als krank eingestuft werden
- Gesunde mit Normvarianten ohne eigentlichen Krankheitswert
- Patienten mit manifester Erkrankung ohne klar definiertes Therapieziel
Im einfachsten Fall schadet Übertherapie nicht, erzeugt aber unnötige Therapiekosten. Gerade invasive Verfahren können aber die Lebensqualität des Patienten deutlich herabsetzen und mehr Schaden als Nutzen anrichten, so dass die Übertherapie sogar den Tatbestand der Körperverletzung erfüllen kann.