Tendovaginitis stenosans: Unterschied zwischen den Versionen
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Bei einer '''Tendovaginitis stenosans''' handelt es sich um eine [[Sehnenscheidenentzündung]] der [[Beugesehne]]n der [[Hand]]. | Bei einer '''Tendovaginitis stenosans''' handelt es sich um eine [[Sehnenscheidenentzündung]] der [[Beugesehne]]n der [[Hand]]. | ||
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Eine Tendovaginitis stenosans entsteht durch eine Überbelastung der [[Flexor]]en der Hand | |||
==Ätiopathogenese== | |||
Eine Tendovaginitis stenosans entsteht durch eine chronische Überbelastung der [[Flexor]]en der Hand. Sie stellt oft eine [[Berufskrankheit]] dar, da zum Beispiel Klavierspieler, Sportler, Handwerker oder Personen, die länger am Computer arbeiten, relativ häufig an dieser [[Krankheit]] leiden. Durch eine Fehlhaltung und den stereotypen Bewegungsablauf kommt es zu kleinen [[Verletzung]]en der [[Sehne]]n. Geschieht dies immer häufiger, entstehen [[Entzündung]]en, die - bedingt durch eine damit einhergehende [[Schwellung]] - eine noch stärkere Entzündungsreaktion triggern. In der Folge bilden sich Sehnenknötchen aus, die bei jeder [[Finger]]bewegung durch die [[Pars anularis vaginae fibrosae]] ("Ringband") der Sehnenscheide durchpassen müssen und so das Phänomen des schnellenden Fingers erzeugen. Meist ist das A1-Ringband auf Höhe des [[Articulatio metacarpophalangealis|MCP-Gelenks]] betroffen. | |||
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Zur Behandlung einer Tendovaginitis stenosans kann zunächst eine [[konservativ]]e Therapie mit [[entzündungshemmend]]en Medikamenten versucht werden. Dieser Ansatz bleibt allerdings häufig [[frustran]]. Auch eine [[Kortison]]infiltration an das A1-Ringband ist möglich. | |||
Bestehen die Symptome länger als sechs Monate oder sprechen nicht auf die [[konservativ]]en Therapieversuche an, ist eine [[chirurgisch]]e Behandlung indiziert, bei der das Ligamentum anulare gespalten wird. | |||
===Nachbehandlung=== | |||
Nach Spaltung des Ligamentum anulare sollte der Finger mobilisiert werden, um Verklebungen des [[Gewebe]]s zu vermeiden und bereits entstandene Bewegungseinschränkungen zu therapieren. | |||
[[Fachgebiet:Chirurgie]] | [[Fachgebiet:Chirurgie]] | ||
[[Tag:Schnellender Finger]] | [[Tag:Schnellender Finger]] | ||
[[Tag:Sehnenscheidenentzündung]] | [[Tag:Sehnenscheidenentzündung]] | ||
[[Tag:Tnedovaginitis stenosans]] | [[Tag:Tnedovaginitis stenosans]] |
Aktuelle Version vom 21. März 2024, 09:51 Uhr
Synonyme: Schnellender Finger, Schnappender Finger, Schnappfinger, Ringbandstenose, Digitus saltans, Trigger-Finger
Englisch: trigger finger, stenosing tenosynovitis
Definition
Bei einer Tendovaginitis stenosans handelt es sich um eine Sehnenscheidenentzündung der Beugesehnen der Hand.
- ICD10-Code: M65.3 - Schnellender Finger
Ätiopathogenese
Eine Tendovaginitis stenosans entsteht durch eine chronische Überbelastung der Flexoren der Hand. Sie stellt oft eine Berufskrankheit dar, da zum Beispiel Klavierspieler, Sportler, Handwerker oder Personen, die länger am Computer arbeiten, relativ häufig an dieser Krankheit leiden. Durch eine Fehlhaltung und den stereotypen Bewegungsablauf kommt es zu kleinen Verletzungen der Sehnen. Geschieht dies immer häufiger, entstehen Entzündungen, die - bedingt durch eine damit einhergehende Schwellung - eine noch stärkere Entzündungsreaktion triggern. In der Folge bilden sich Sehnenknötchen aus, die bei jeder Fingerbewegung durch die Pars anularis vaginae fibrosae ("Ringband") der Sehnenscheide durchpassen müssen und so das Phänomen des schnellenden Fingers erzeugen. Meist ist das A1-Ringband auf Höhe des MCP-Gelenks betroffen.
Symptome
Die Betroffenen können den Finger nicht durchstrecken oder ganz beugen, da sie eine Steifigkeit verspüren. Erst mit erhöhtem Kraftaufwand gelingt eine Extension bzw. Flexion, wodurch es zu einem schnapenden Finger kommt.
Diagnose
Im Rahmen einer klinischen Anamnese kann anhand der Symptomatik die Diagnose einer Tendovaginitis stenosans gestellt werden. Hierbei müssen zum Beispiel mit Hilfe von Röntgen-oder Ultraschall-Untersuchungen weitere Erkrankungen wie ein Nervenkompressionssyndrom oder eine Arthrose ausgeschlossen werden.
Therapie
Zur Behandlung einer Tendovaginitis stenosans kann zunächst eine konservative Therapie mit entzündungshemmenden Medikamenten versucht werden. Dieser Ansatz bleibt allerdings häufig frustran. Auch eine Kortisoninfiltration an das A1-Ringband ist möglich.
Bestehen die Symptome länger als sechs Monate oder sprechen nicht auf die konservativen Therapieversuche an, ist eine chirurgische Behandlung indiziert, bei der das Ligamentum anulare gespalten wird.
Nachbehandlung
Nach Spaltung des Ligamentum anulare sollte der Finger mobilisiert werden, um Verklebungen des Gewebes zu vermeiden und bereits entstandene Bewegungseinschränkungen zu therapieren.