Zyklokryokoagulation
Englisch: cyclocryocoagulation, cyclocryotherapy
1. Definition
Die Zyklokryokoagulation, kurz ZKK oder CCT, ist ein ophthalmologisches Behandlungsverfahren, bei dem ein Teil des Ziliarkörpers durch die Einwirkung einer Kältesonde zerstört wird. Sie kommt bei bestimmten therapierefraktären Glaukomformen zum Einsatz.
Die Zyklokryokoagulation ist mittlerweile (2025) ein eher seltener Eingriff geworden.
2. Hintergrund
Beim Ziliarkörper handelt es sich um die funktionelle Struktur des Auges, die für die Bildung des Kammerwassers zuständig ist. Bei der Zyklokryokoagulation werden Teile des Ziliarkörpers durch eine Kryosonde verödet (Kältetherapie) und so in ihrer Funktion gehemmt. Die Verödung des Ziliarkörpers führt zu einer Verringerung der Kammerwasserproduktion und dadurch zu einer Senkung des Augeninnendrucks.
3. Ablauf
Bei der Zyklokryokoagulation erfolgt meist in Lokalanästhesie, in seltenen Fällen in Narkose. Die Kryosonde wird in etwa 2,5 mm Limbusabstand von außen auf den Augapfel aufgesetzt. Es erfolgt die Applikation von 6 Kryoherden bei einer Temperatur von -80 Grad Celsius. Die Gefrierzeit beträgt 60 Sekunden pro Herd. Die Peripherie der Hornhaut wird geradeso in den Gefriereffekt mit einbezogen. Nach jedem applizierten Herd muss zum Lösen der Kryosonde vom Gewebe die Kältefunktion unterbrochen werden, bevor ein neuer Herd gesetzt werden kann.
4. Risiken
Wird die Kryosonde direkt auf die Bindehaut aufgesetzt, kann es zu Epithelschäden der Konjunktiva kommen. Es empfiehlt sich daher zuvor eine Bindehauteröffnung und das Aufsetzen der Sonde direkt auf Sklera. Postoperativ kann es zu Schmerzen, Chemosis und fibrinöser Iritis kommen.
5. Verlauf
Nach erfolgter Zyklokryokoagulation bildet sich eine Narbe im Bereich des Ziliarkörpers aus. Bei unzureichender Drucksenkung kann der Eingriff nach einem Monat wiederholt werden. Erneute Eingriffe sollten dann moderat erfolgen (z.B. nur 3 Herde), um eine Bulbushypotonie zu vermeiden.