Zucker-Hämolyse-Test
Synonyme: Zuckerwasser-Test, Saccharose-Hämolyse-Test, Sucrose-Hämolyse-Test
Englisch: sugar-water hemolysis test
Definition
Der Zucker-Hämolyse-Test diente früher als Nachweismethode für die paroxysmale nächtliche Hämoglobinurie (PNH).
Hintergrund
Der Zucker-Hämolyse-Test beruht auf der Fähigkeit von Erythrozyten, in einem Milieu niedriger Ionenstärke Komplement zu adsorbieren. Für den Test wird eine Erythrozytensuspension des Patienten mit Saccharoselösung verdünnt und anschließend mit frischem, blutgruppengleichem Serum einer Zweitperson versetzt. Liegen komplementsensible Erythrozyten vor, kommt es zu einer Hämolyse.
Der Zucker-Hämolyse-Test ist mittlerweile (2021) durch die durchflusszytometrische Bestimmung der komplementregulierenden Proteine DAF (CD55) und MIRL (CD59) abgelöst worden.
Labormedizin
Material
Für die Untersuchung werden 10 ml EDTA-Blut benötigt.
Referenzbereich
Norm: Bis 5 %
Methodisches Vorgehen
- Bestimmung der Blutgruppe
- Patientenerythrozyten und Erythrozyten der blutgruppengleichen, gesunden Kontrollperson werden gewaschen
- Inkubation jeweils in standardisierter Saccharoselösung unter Anwesenheit von blutgruppengleichem, antikörperfreien Serum für 60 Minuten
- Bei der Kontrolle sprechen erhöhte Werte für eine unspezifische Störung
- In der untersuchten Probe sprechen Werte von über 5 % (bezogen auf Vollhämolyse) für eine PNH
Quellen
- Laborlexikon.de; abgerufen am 28.01.2021
- Arndt T. (2019) Zuckerwasser-Test. In: Gressner A.M., Arndt T. (eds) Lexikon der Medizinischen Laboratoriumsdiagnostik. Springer Reference Medizin. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-662-48986-4_3374
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