Cockayne-Syndrom
nach Edward A. Cockayne (1880-1956), englischer Kinderarzt
Synonyme: Weber-Cockayne-Syndrom, Neill-Dingwall-Syndrom
Englisch: Cockayne's syndrome
Definition
Das Cockayne-Syndrom, kurz CS, ist eine sehr seltene autosomal-rezessive Erbkrankheit, die sich unter anderem durch Kleinwuchs, vorzeitige Alterung und intellektuelle Defizite äußert.
Genetik
Dem Cockayne-Syndrom liegt ein spezifischer Defekt in der transkriptionsgekoppelten DNA-Reparatur (TCR) zugrunde. Dieser Nukleotid-Exzisionsreparatur-Mechanismus dient dazu, UV-induzierte DNA-Läsionen in aktiv transkribierten Genen zu korrigieren. Ursächlich für die Erkrankung sind Mutationen in den DNA-Reparaturgenen ERCC6 und ERCC8 (ERCC= excision repair cross complement).
Epidemiologie
Das Cockayne-Syndrom ist eine seltene Erkrankung; in der Literatur werden Häufigkeiten von 1:200.00 bis 1:250.000 angegeben.
Symptome
Zu den klassischen Symptomen gehört dysproportionierter Minderwuchs, Mikrozephalie, eine beschleunigte Alterung (Progerie) und eine verlangsamte körperliche und geistige Entwicklung. Außerdem kommt es bei Patienten zu Gesichtsfehlbildungen, die sich durch tiefsitzende, große Ohren, einen Oberkiefervorstand und eingesunkenen Augen (Enophthalmie mit Ptosis) äußern.
Weitere häufige Symptome sind ein intellektuelles Defizit, zerebelläre Ataxie, Spastik und nicht selten Krampfanfälle, periphere demyelinisierende Neuropathie, Sonnenempfindlichkeit der Haut, progredienter Gehörverlust und massive Karies.
Einteilung
Abhängig vom Verlauf und dem Zeitpunkt, wann die Symptome auftreten, werden drei Formen des Cockayne-Syndroms unterschieden:
- Typ I: häufigste Form des CS; die ersten Symptome treten meist schon im ersten Lebensjahr auf
- Typ II: Fälle mit stark ausgeprägten bzw. schweren Symptomen, die z.T. schon kongenital auftreten
- Typ III: Fälle mit spätem Beginn und einer milden Symptomatik
Therapie
Eine kausale Therapie ist bis heute nicht möglich. Die Behandlung beschränkt sich auf die Prophylaxe und Therapie von Komplikationen.
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